Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

28AUG2020
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Kontakte mit Amnesty International und innerhalb von Kirchen haben es möglich gemacht, dass er seit über einem Jahr hier in Deutschland sein kann.

Dass er hier sein muss! Aus Schutz vor dem Terror-Regime seines Heimatlandes.

Er ist unterwegs, berichtet vom Schicksal seines Volkes und seiner Kirche. Auch hier in unserer Region wird er im Herbst sein: Bischof Antonio Ablon aus dem Süden der Philippinischen Insel Mindanao.

Hier im Land findet er hoffentlich den Schutz, der ihm im eigenen Land nicht gegeben werden kann. Auf den Philippinen ist er in Lebensgefahr. Er wird vom Machtregime unter Präsident Duterte bedroht, weil er sich wie viele andere seiner Kirche für Gerechtigkeit einsetzt. Er sagt: „Wir werden wegen unserer Überzeugung bedroht, dass Gott zu lieben heißt, den Menschen zu dienen, indem wir unsern Nächsten lieben wie uns selbst. Indem wir dies praktizieren, ergreifen wir Partei für die Opfer, Unterdrückten und an den Rand Gedrängten.“

Bischof Ablon ist Mitglied der Unabhängigen Philippinischen Kirche. Diese wurde vor etwa 120 Jahren gegründet vom philippinischen Volk in seinem Streben nach religiöser, politischer, kultureller und wirtschaftlicher Freiheit. Seit vielen Jahren ist unsere Alt-Katholische Kirche eng mit dieser Kirche auf den Philippinen verbunden.

Bischof Ablon und seiner Kirche ist es wichtig: Das, was dort geschieht, darf nicht in Vergessenheit geraten. Er will Verbündete suchen. Unrecht beim Namen nennen.

„Der Hauptkonflikt in Mindanao wie im ganzen Land spiegelt die wirtschaftliche Verarmung der Bevölkerung wider. Wir sehnen uns nach Frieden auf Grundlage von Gerechtigkeit. Letztere bedeutet genügend Essen auf dem Tisch, ein Dach über dem Kopf, Bildung und Gesundheitsversorgung für alle sowie eine Gesellschaft und Natur in Harmonie.“ 

Ich hoffe, dass durch Aktionen von Amnesty International und anderen der Einsatz für die Menschenrechte gestärkt werden kann.

Bischof Ablon drückt dies so aus: „Wir haben kein Land zu vergeben, keine Reichtümer zu verteilen, wir haben nur uns zu geben. Wir sind die Stimmen der Stummen.“

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31319
weiterlesen...