SWR3 Gedanken

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18JUL2020
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I have a dream – so hat Martin Luther King seine berühmteste Rede angefangen. 1963 war das, in Washington, und der schwarze Pfarrer Martin Luther King träumte davon, dass Rassismus aufhört und schwarze und weiße Menschen wie Brüder und Schwestern miteinander leben.

Ich habe auch ein paar Träume: ich habe einen Traum, dass Frauen und Männer gleichberechtigt Arbeit und Haushalt stemmen. Und auch: dass wir Tiere und unsere Umwelt besser behandeln.

Ich habe auch ganz persönliche Träume für mein Leben: ich habe einen Traum, dass ich in meiner Familie und zu meinen Freunden immer geduldig und gerecht bin. Dass ich in meinem Beruf kreativ bin und für andere Menschen immer ein offenes Ohr habe.

Wenn ich so träume, dann bekomme ich oft zu hören: Träume sind Schäume; sei realistisch, … bleib auf dem Boden der Tatsachen…

Dann denke ich: Stopp, Halt! Träume sind wichtig! Träume verleihen einem Flügel, über sich selbst hinauszuwachsen. Träume sind moralische Kompasse, ohne unsere Träume hat unser Leben keine Richtung.

Wenn ich von einer gerechteren Welt träume, muss ich mir dreimal überlegen, ob ich ein T-Shirt kaufe, dass unter unmenschlichen Bedingungen hergestellt wird.

Wenn ich davon träume, eine gute Mutter zu sein, dann versuche ich, weniger auf mein Smartphone zu gucken und mich mehr meinem Kind zuzuwenden.

Wer sich von vorneherein Träume verbietet, kann kaum weiterkommen im Leben. Und es gibt keinen Traum, der zu groß ist! Ich habe einen Traum… und das ist gut so.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31280
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