SWR3 Gedanken

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Man muss auch mal auf eine Askese verzichten können- der Lieblingsspruch eines Freundes. Immer zu Beginn der Fastenzeit hatte er den Spruch auf den Lippen- und seine sagen wir mal barocke Figur war der Beweis: Man muss auch mal auf eine Askese verzichten können.
Wozu die diesjährige Fastenaktion der evangelischen Kirche ermuntern will, klingt ähnlich:
7 Wochen lang „Verschwendung“.
Vergessen Sie die Mätzchen mit Schokolade, Alkohol, Fernseher, Auto-fasten.
Versuchen Sie es mal mit 7 Wochen ohne- Geiz! Und weil gestern Sonntag war, der Tag des Herrn, fangen wir doch mit IHM mal an:

Als Allergikerin für Haselpollen frage ich mich auch dieses Jahr wieder: warum diese alljährlichen Feinstaubattacken? Diese überbordenden Ejakulationen an Busch und Baum, wenn das weder zum Befruchten nötig noch für Bienen zum Verarbeiten möglich ist? Apropos Ejakulation: Bisher hat mir auch noch niemand erklären können, warum es pro weiblicher Eizelle gleich 400 Millionen Samenzellen sein müssen. Selbst wenn man ein bisschen Fruchtbarkeitsverlust abzieht. Vernünftig ist das nicht. Und wenn wir schon mal beim Thema sind: dass die Frauen sexuelle Lust haben, ist im Sinn der Arterhaltung völlig unnötig. Bei den Tieren funktioniert es auch ohne. Also wozu?
Einfach so. hat sich der Schöpfer wohl gesagt. Es muss auch Dinge geben, die einfach so da sind- pralles Leben, Fülle, Lust, Schwelgen ohne Zweck und Ziel. Einfach Leben.
Schöpfung als L’art pour l’art.
Wenn es nicht gerade Haselpollen sind, kann ich darin richtig schwelgen. Und denke mir: Als Gott das Chaos sah und daran dachte, die Welt zu erschaffen. Da hat er sich den Saturn angesehen, braun und schlicht. Und sagte sich: Man muss auch mal auf eine Askese verzichten können.
https://www.kirche-im-swr.de/?m=3122
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