Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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16JUN2020
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Der Frühling war wieder zu warm und zu trocken. Vor einem Dürresommer 2020 wird bereits gewarnt. Im Wald sehe ich, wie ausgedorrt der Boden ist. Und auf den Feldern sind die Risse in der Erde unübersehbar. Da wünsche ich mir Regen. Damit die Natur durchatmen kann, damit der Boden Kraft bekommt, damit Pflanzen überleben können.

Dürrezeiten und vor allem segenreicher Regen sind so wichtig, dass es in vielen Kulturen und Religionen begabte Menschen gibt, die Regen herbeizaubern können – und auch in der Lage sind zu verhindern, dass die Wolken abregnen.

So ein Regenmacher ist auch der biblische Prophet Elia. Elia lebt in und mit der Natur. Er hat keinen festen Wohnsitz, isst, was er findet. In der Bibel heißt es, dass er einen zotteligen Fellmantel und einen ledernen Lendenschurz trägt.

Dieser Elia wird nun zum König gerufen, als eine Dürrezeit über das Land hereinbricht und es zu einer Hungersnot kommt. Doch Elia macht nicht einfach Regen. Er fragt nach, warum es zu der Dürre kommt. Und er macht den König dafür verantwortlich: Seine Willkürherrschaft mit Mord und Verfolgung, sein gottloses Verhalten, die sorgen für die Dürre. Erst als der König und mit ihm das ganze Volk umkehren, da sorgt Elia für den Regen.

Heute wissen wir: Dürre und Regen haben nichts mit Magie zu tun. Aber ich kann mich wie Elia fragen, wieso es zur Dürre kommt. Kann nach Gründen für das trockene Wetter suchen. Einer der Gründe heute: Der Mensch und sein Einfluss auf die Natur, der Raubbau an der Schöpfung und der damit verbundene Klimawandel. Regen lässt sich trotzdem nicht herbeizaubern. Aber ich kann durch mein Handeln versuchen, dazu beitragen, dass sich Dürrezeiten nicht weiter verschärfen. Indem ich meinen kleinen Beitrag leiste: Weniger Auto fahre, nachhaltig einkaufe, saisonal und regional esse. Mein Versuch, dass der Dürrefrühling nicht zum Normalzustand wird. 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31090
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