SWR3 Gedanken

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19JUN2020
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Die Verpflichtung, Freundlichkeit und Güte, die man von anderen empfängt anzuerkennen wird im Judentum „Hakarat HaTow“ genannt. „Lehakir“ bedeutet auf Hebräisch „erkennen“, „anerkennen“ oder sich „mit etwas vertraut machen“; Tow bedeutet hier die „Güte“.
Diese Pflicht bedeutet nicht, sich lediglich daran zu erinnern „Danke“ zu sagen.

Hakarat HaTow erstreckt sich auch nicht nur auf unsere Mitmenschen, sondern auf die gesamte Natur und ist somit eine Form des jüdischen Umweltschutzgedankens. Wie könnten wir die Natur beschädigen, da sie doch zu unserem Lebenserhalt so viel beiträgt?

Gäste des Herrn sind wir auf dieser Welt, und daher müssen wir unser Bestes geben, um uns als gute Gäste auf dieser Welt zu benehmen. Es stimmt, dass Er die Sonne, den Mond, Lebensmittel, Früchte und Bäume auch für die anderen erschaffen hat. Aber der Mensch muss es so betrachten, als wären sie für ihn gegeben, damit er sie genießen kann. Als Nutznießer ist es unsere jüdische Pflicht G-tt mit einem Segensspruch für alles, das uns in dieser Welt zugutekommt zu danken.

Hakarat Hatow bedeutet aber auch anderen stets mehr zu geben, als zu nehmen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=31049
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