Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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06JUN2020
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Heute wäre in meiner Gemeinde eigentlich Firmung. 26 Jugendliche haben sich Anfang des Jahres zu einem Kurs angemeldet, um sich auf das Fest der Firmung vorzubereiten. Eine tolle Truppe, engagierte Begleiter, ein gelungener Start. Und dann? Keine Treffen, keine Projekte, keine Gemeinschaft. So vieles musste abgesagt werden, bis hin zur Firmung, die heute gewesen wäre. Keine Frage, alle hätten heute gerne dieses Fest gefeiert. Aber ich merke auch: Gerade weil es nicht möglich ist und die Firmung ausfällt, wird sie noch kostbarer.

Jugendliche, von denen ich dachte: Na ja, die nehmen das so mit. Für die scheint das plötzlich total wichtig zu sein. Und ich nehme den jungen Leuten das ab. „Ich vermisse die Gemeinschaft, die Gespräche, den Spaß“, schreiben sie. Vielen ist in den vergangenen Wochen so richtig klar geworden, wie wertvoll und wichtig es ist, sich zu treffen, sich zu sehen und eben auch große Feste zu feiern. Das war alles so ganz selbstverständlich. Bis es eben nicht mehr möglich war. Und so vieles abgesagt wurde.

Mich hat das nicht nur nachdenklich gemacht, sondern auch dankbar und ein bisschen demütig. Vieles ist eben nicht planbar, nicht machbar. Nicht nur in diesen Zeiten. Vieles liegt nicht in unserer Hand.

Ich denke, wir werden sehr dankbar sein, wenn wir die Firmung wieder feiern können. Wenn ein Firmpate die Hand auf die Schulter der Jugendlichen legt und sie spüren, wie gut diese Berührung tut. Wenn mit Öl ein Kreuz auf ihre Stirn gezeichnet wird und sie zu ihrem Glauben stehen. Wenn wir miteinander hören, dass Gottes Heiliger Geist uns stärken und begleiten wird und uns untereinander verbindet - in allen Lebenslagen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30992
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