SWR3 Gedanken

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30MAI2020
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Ganz schön ausgepumpt stehe ich auf dem Berggipfel. Die Tour war hart, aber schön. Ich bin ganz allein hier oben. Und jetzt rüttelt ein richtig starker Wind an meiner Kapuze. Die Aussicht und der Wind und dass ich es geschafft habe, das alles bewegt mich. Ich fühle mich frei und habe das Gefühl, hier oben werden die Sorgen kleiner und die Lust aufs Leben größer. 

Solche Momente haben für mich etwas mit dem Heiligen Geist zu tun. Ich bin überzeugt davon, dass der nicht nur irgendwas Altes aus der Bibel ist, sondern dass er auch heute noch da ist und manchmal mitmischt.

Damals an Pfingsten hat er wie eine Extraportion Überzeugungskraft gewirkt. Und die hat es auch gebraucht. Denn zunächst sitzen die Freundinnen und Freunde von Jesus völlig verängstigt in ihrem Hauptquartier. Ihre große Zeit scheint vorüber seit Jesus nicht mehr da ist. Und da jagt auf einmal ein heftiger Sturm durchs Haus und reißt sie von den Stühlen. Es heißt, „sie werden vom Heiligen Geist erfüllt“. Sie rennen nach draußen in die Straßen von Jerusalem und fangen an, begeistert von Jesus zu erzählen. 

Geister sind ja zeitlos. Warum nicht auch der Heilige Geist. Ich meine ihn zu spüren, wenn ich inspiriert werde zu einem neuen Projekt, wenn ich tolle Ideen dazu habe und mich voll reinstürze, die Zeit und alles um mich herum total vergesse. Oder wenn ich über etwas staunen kann oder mich freue wie Bolle, z.B. wenn mein kleiner Sohn die ersten Meter alleine auf dem Fahrrad fährt und ich gar nicht mehr weiß wohin mit meiner Gänsehaut. 

Das Pfingstereignis aus der Bibel ist schon lange her, aber manchmal kann ich nachvollziehen, wie das damals für die Jünger gewesen sein muss. Und dann weiß ich, der wirkt auch heute noch.

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