SWR3 Gedanken

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21MAI2020
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Himmelfahrt ist der Tag, an dem der Glaube erwachsen wird. Die Bibel erzählt die Geschichte dazu. Jesus ist auferstanden. Als Auferstandener zeigt er sich seinen Jüngern und verbringt immer wieder Zeit mit ihnen. Er erklärt ihnen, wie sein Tod und seine Auferstehung mit der Liebe Gottes zusammenhängen. Weil Gott Liebe ist, kann der Tod nicht von dieser Liebe trennen. Die Jünger hören ihm immer wieder begeistert zu.

Sie verstehen in diesen Wochen: wer sich von Gott geliebt weiß, hat keine Angst mehr. Vor nichts und niemand. Wer sich geliebt weiß, braucht auch keinen Hass mehr. Schließlich geht Jesus mit ihnen auf einen Berg. Eine Wolke kommt, und Jesus ist weg. Zurück bleibt der erschrockene Freundeskreis.

Jetzt müssen die Jesusbegeisterten ohne ihn auskommen. Jetzt kommt es darauf an, dass sie leben, was sie verstanden haben. Dass sie leben, was sie glauben. Und verantworten, was sie leben und glauben. Kurzum: jetzt kommt es darauf an, dass sie erwachsen leben, erwachsen glauben. Dass wir erwachsen unseren Glauben leben.

Dabei ist es geblieben. Jesus ist seither nicht mehr als Mensch wie du und ich herumspaziert. Braucht er auch nicht, die Botschaft ist ja gut dokumentiert und seit 2000 Jahren sind Menschen erfüllt von diesem Glauben, leben ihn und geben ihn weiter. Und genau darin ist Jesus ganz deutlich gegenwärtig.

Jesus ist da, wo wir darauf verzichten, andere zu beschimpfen und zu beschämen. Weil wir wissen, dass Hass nicht heilt.
Jesus ist da, wo wir es uns etwas kosten lassen – Zeit, Geld, eigene Vorteile – um andere zu ihrem Recht zu verhelfen. Jesus ist da, wo wir uns dafür einsetzen, dass Menschen andere Menschen fair und mit Würde behandeln. Egal wo. Jesus ist überall da, wo wir erwachsen verantworten, was wir glauben. Jeden Tag. Überall.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30907
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