Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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05MAI2020
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„Manchmal feiern wir mitten im Tag ein Fest der Auferstehung. Waffen werden umgeschmiedet, und ein Friede ist da.“ So heißt es in einem modernen geistlichen Lied. Und die zweite Strophe lautet: „Manchmal feiern wir mitten im Tag ein Fest der Auferstehung. Sperren werden übersprungen, und ein Geist ist da.“ Der Autor greift Alltagserfahrungen auf, die er gemacht hat – und die wir alle machen können:

Ich bin in Sorge und Angst – und dann wird mir „leicht ums Herz“; mir wird neue Zuversicht und Hoffnung geschenkt. 

Es fügt sich etwas; mir wird etwas geschenkt, was ich so nicht erwarten konnte. Mir gelingt etwas, das ich mir gar nicht zugetraut hätte. 

Ich finde Zugang zu einem Menschen, mit dem ich mir schwer getan habe. 

Ich stehe da und bin einfach überwältigt von der Schönheit der Schöpfung. 

Eine Begegnung ist so intensiv, dass ich die Zeit vergesse, dass ich spüre: Ich bin ganz bei mir und ganz beim Anderen – einfach beglückend – ein bisschen „Himmel auf Erden“ – so geht Leben. 

Solche Erfahrungen deutet das Lied als „ein Fest der Auferstehung“, und zwar „mitten im Tag“, mitten im Leben. Denn Auferstehung bezieht sich nicht nur auf das Leben nach dem Tod. Es geht darum, dass Gott, die Quelle des Lebens, stärker ist als alles Tödliche, als alles, was uns das Leben einengen und zunichte machen kann. Davon möchte er uns befreien, immer wieder neu. Nichts weniger als „Leben in Fülle“ (Joh 10, 10) hat er für uns vorgesehen.

Und deshalb wünsche ich Ihnen, dass Sie einen wachen Blick für Situationen und Erfahrungen haben, in denen auch Sie spüren: „Manchmal feiern wir mitten im Tag ein Fest der Auferstehung“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30830
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