SWR2 Wort zum Tag

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16APR2020
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Ob es ein Leben nach dem Tod gibt?  Ja, diese Frage beschäftigt viele immer noch –  Kirchen-Mitglieder stellen sie sich  und andere Menschen auch, die eher auf Distanz sind von jedem Glauben. Die christliche Bibel und die christliche Hoffnung sagen: Jesus ist der Erste, der durch den Tod hindurchgegangen ist –  und alle sind eingeladen, ihm auch auf diesem Weg zu folgen. Es bleibt eine Hoffnung.

Wie geht es weiter nach dem Tod?  Gerade in Zeiten wie diesen mit ihrer Pandemie  stellt sich diese Frage noch mal intensiver.  Trotz Ostern frage ich mich natürlich nach dem Wie und nach dem Wann. Was aber klar ist: Wenn Jesus durch den Tod hindurchgegangen ist oder wenn Gott ihn aus dem Tod herausgeholt hat, dann jedenfalls in ein neues Leben.  Da steht ein Mann vor Maria Magdalena, die noch so dahinweint; sie hält ihn für einen Gärtner und Leichendieb und fragt ihn, wo er ihren Freund und Meister hingeschafft hat. Und erkennt erst, dass sie mit Jesus spricht, als er sie liebevoll „Maria“ nennt. Ja, es gibt ein neues Leben nach dem Tod – und Christenmenschen hoffen: Auch für jede und jeden von uns und auch für mich.

Ich schlage vor, diese Hoffnung und diese Aussicht  auch herunterzubrechen auf die Frage,  die in diesen Tagen vielleicht noch näher liegt: Gibt es ein Leben nach Corona? Ja. Hoffentlich.

Und hoffentlich wird es anders weitergehen als es bisher ging –  weil manches einfach anders werden muss. Dazu gehört sicher, wie die Menschen auf das Leben blicken –  auf das eigene und das Leben der anderen.  Alle haben gelernt in diesen Wochen, dass es so zerbrechlich ist und so viel stärker gefährdet, als die meisten bisher dachten. Anders werden sicher auch die Menschen miteinander umgehen –  so viel Solidarität und Fürsorge füreinander waren doch irgendwie ansteckend, bei aller Distanz; und hoffentlich auch nachhaltig.

Anders werden muss sicher auch,  wie diese Gesellschaft manche Arbeit einschätzt und wertschätzt: die Arbeit der Menschen in systemrelevanten Bereichen, heißt das neuerdings.  Vor allem für die Frauen; aber auch für Männer in der Pflege und hinter der Ladenkasse, im Führerstand von Bus und Bahn, in E-Werken und Wasserversorgung und Müllabfuhr: Sie müssen endlich auch systemrelevante Löhne bekommen; und auch nach Corona weiterhin ausdrücklichen Dank  und gelegentlich ein freundliches Wort.

Wie ja überhaupt in der Corona-Situation viele neu entdeckt zu haben scheinen, dass es gut ist, ein wenig persönlicher miteinander umzugehen. Denn Leben wird es geben – Leben vor und nach dem Tod; hofft altfried rempe, Trier – katholische Kirche

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30732
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