SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

Er passt gut in die Erkältungssaison – ein Hoffnungsträger auch für heisere Fastnachter. Der heilige Blasius, der gestern Namenstag hatte, ist nämlich vor allem für Halskrankheiten zuständig. Denn der Legende nach hat Blasius einen Jungen geheilt, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte.
Er muß vielseitig gewesen sein, dieser Mann aus Sebaste in Armenien. Gelebt hat er wohl im 4. Jahrhundert nach Christus, war Bischof seiner Heimatstadt, und ist dort als Märtyrer gestorben, wahrscheinlich unter dem römischen Kaiser Licinius.
Außer der Sache mit der Fischgräte gibt es noch weitere Geschichten über ihn. Zum Beispiel über sein besonderes Verhältnis zu den Tieren. Blasius musste sich im Wald in einer Höhle verbergen, weil der Kaiser ihm nachstellte. Die Vögel haben ihm zu essen gebracht, und auch andere Tiere haben ihn besucht und ihm Gesellschaft geleistet. Besonders kranke Tiere sind in seine Höhle gekommen, und er hat sie gesegnet und geheilt. Einmal hatte der Kaiser eine Jagd angesetzt, und da haben alle Tiere des Waldes bei Blasius in seiner Höhle Zuflucht gesucht, der Wald war leer, und die Jäger konnten kein einziges Tier schießen. Eine andere Geschichte erzählt von einer armen Frau, die ein einziges Schwein besaß. Ein Wolf hat ihr dieses Schwein geraubt. Sie geht zu Blasius, der spricht ihr Mut zu – und schon ist der Wolf da und bringt das Schwein unversehrt wieder zurück.
Trotz der fürsorglichen Tiere verlässt Blasius irgendwann seine Höhle im Wald, und die Leute des Kaisers nehmen ihn gefangen. Vergeblich drängen sie ihn, vor Götterbildern Opfer zu bringen. Sie martern ihn sogar, doch das gelingt nicht recht. So wollen sie ihn in einen Teich werfen, aber Blasius macht ein Kreuzzeichen über dem Wasser – und geht nicht unter. Schließlich wird er enthauptet. Vorher betet er noch zu Gott, dass alle Menschen, so die Legende, „die da ein Gebresten an ihrer Kehle hätten oder sonst ein Siechtum, und in seinem Namen Gesundheit begehrten,“ erhört würden.
Bis heute gibt es den sogenannten Blasiussegen, in Gottesdiensten um den 3.Februar. Er wird mit 2 gekreuzten Kerzen jedem einzelnen gespendet und enthält das Gebet um Gesundheit für diesen Menschen, oft auch das Gebet für die, die sich um kranke Menschen sorgen.
Am Rosenmontag würde Blasius wahrscheinlich allen, die heute durch die Straßen ziehen, einen einfachen Rat geben: Bind dir einen warmen Schal um!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=3073
weiterlesen...