SWR3 Gedanken

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11APR2020
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In diesen Tagen befinden wir uns noch immer in einem Ausnahmezustand. Wir müssen voneinander Abstand halten. Der Alltag ist nicht mehr wie wir ihn kennen. Viele sind in Kurzarbeit, im Homeoffice oder im Zwangsurlaub. Viele machen sich Sorgen, wie es weitergeht. Alle fragen sich, wann das endlich aufhört.

Für mich hat das viel mit dem heutigen Karsamstag zu tun, dem letzten Tag in der Karwoche. Die Bibel erzählt, wie das war. Damals, nachdem Jesus gekreuzigt worden ist. Da war erst mal nichts. Jesus ist tot. Alles steht still. Für seine Jünger der totale Shutdown.

Ihr bester Freund, ihr Lehrer und Vertrauter ist nicht mehr da. Um mit ihm zu leben, haben sie alle ihre Existenz aufgegeben- Fischer, Bauern…. und was sie alle waren. Sie sind mit ihm durchs Land gezogen. Nun fehlt ihnen die wirtschaftliche Grundlage. Und auch emotional sind sie völlig alleingelassen. Ihr ganzes Leben ist auf den Kopf gestellt. Das haben sie sich so nicht vorgestellt.

Aber Jesus hat sie zu Lebzeiten auf diese Situation vorbereitet. Er hat ihnen gesagt, wie sie damit klarkommen können. Wie sie trotzdem weiterleben und weitermachen können.

Ein neues Gebot gebe ich euch, hat er gesagt: Und das neue Gebot ist: dass ihr euch untereinander liebt, wie ich euch geliebt habe.

Das klingt eigentlich ganz einfach. Die Jünger sollen sich nicht zurückziehen, sondern einander lieb haben und das auch zeigen. Nächstenliebe ganz praktisch. So wie Jesus ihnen das vorgelebt hat.

Ich finde, es ist ein gutes Gebot auch für den Ausnahmezustand, in dem wir gerade leben. Einander in Liebe begegnen. Den neuen Tag mit neuer Hoffnung angehen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30693
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