SWR3 Gedanken

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14MRZ2020
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Schalom – Salam. Diese beiden Worte habe ich im letzten Monat öfter gesagt. Ich war in Israel. Habe dort eine Rundreise gemacht. Statt „Hallo“ oder „Guten Tag“ sagt man dort „Schalom“ auf Hebräisch oder „Salam“ auf Arabisch. Das bedeutet übersetzt Frieden. Ein wichtiger Gruß in diesem ganz besonderen Land.

In den Nachrichten hört man nicht viel von Frieden. Da gibt es Bilder von Raketenangriffen, von Grenzmauern und von Demonstranten. Ist man bei den Menschen vor Ort zu Gast, erlebt man auch ganz anderes. Zum Beispiel in Jerusalem. Da leben ganz unterschiedliche Menschen auf kleiner Fläche zusammen. Menschen mit unterschiedlichen Religionen. Menschen mit unterschiedlicher Herkunft. Sie kaufen beieinander ein, helfen sich gegenseitig, leben friedlich ihren Alltag miteinander. Ganz oft habe ich etwas von dem, gespürt, was sie sich wünschen. „Schalom – Salam“.

Ich habe aber auch gespürt, dass da viele Konflikte schwelen. Dass die Leute manchmal eine Spur aggressiver miteinander reden, als es sein müsste.

Von außen ist es schwer zu beurteilen. Wer trägt Schuld. Wer gießt Öl ins Feuer. Wer müsste nachgeben. Keiner weiß, wie man die Konflikte in Israel lösen kann. Viele haben seltsame Ideen, die an der Realität im Land vorbeigeht.

Auch ich habe keine Idee, wie man das lösen könnte. Aber ich wünsche mir, dass die Menschen dort einfach in ihrem Alltag leben können, was sie sich täglich wünschen. „Schalom – Salam“.

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