SWR3 Gedanken

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09MRZ2020
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In einem kleinen Kästchen stand er neulich vor meiner Tür. Ein kleiner Engel. Etwa so groß wie mein Daumennagel, silbern und für seine Größe schwer. Eine Freundin wusste, dass es mir nicht gut ging. Und deshalb hat sie ihn mir vor die Tür gestellt. Seitdem begleitet mich dieser kleine Engel. Egal wo ich hingehe, er ist dabei. In der Hosentasche. Manchmal fasse ich bewusst in die Hosentasche, um ihn zu spüren. Er macht mir Mut und schenkt mir Kraft.

Und wenn ich ihm zuhöre, sagt er mir ganz verschiedene Dinge. Zum einen, dass ich das Schwierige, was vor mir liegt, schaffen kann. Weil Freunde, wie die Engelsschenkerin. hinter mir stehen. Er sagt mir aber auch, dass Gott bei mir ist. Gott nutzt unterschiedliche Wege, um seine Botschaften an den Mann oder die Frau zu bringen. Engel sind in der Bibel Boten Gottes. Es gibt sie in ganz unterschiedlicher Gestalt. Sie haben nicht immer weiße Flügel und ein weißes Gewand. Sie sind auch silbern und klein wie mein Daumennagel. Und sie sind weiblich und einfühlsam wie meine Engelsschenkerin selbst. In der Bibel steht dazu: „Denn der Herr hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen.“

Das sagt mir der kleine silberne Engel in meiner Hosentasche. Er erinnert mich daran, dass Gott mir das versprochen hat. Dass Gott für mich da ist. Und auf mich aufpasst. Und, dass er mir so nah ist, wie der Engel in meiner Hosentasche. Auch wenn ich das nicht immer glauben oder fühlen kann.

Natürlich läuft seitdem nicht alles rund. Aber, wenn mein Engel mich daran erinnert, dass Gott da ist, dann geht es mir besser. Ich fühle mich nicht allein, sondern begleitet. Der Engel wird sicher noch eine Weile in meiner Hosentasche bleiben.

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