SWR2 Wort zum Tag

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25JAN2020
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Hatten Sie das Glück, einen guten Lehrer zu haben? Einen, der Ihnen eine neue Welt erschlossen hat? Der Ihre Begabungen gefördert hat? 

Für mich persönlich waren die guten Lehrer immer diejenigen, die mir nicht nur etwas vermittelt haben, sondern die auch etwas von sich mitgegeben haben. Von dem, was ihnen wichtig, ja vielleicht sogar heilig war. Und die in mir eine Ahnung geweckt haben, dass es da noch viel mehr gibt, was ich entdecken könnte. 

Das geschieht nicht nur in realen Beziehungen. Es gibt auch geistige Lehrer, die mich inspiriert und beeinflusst haben – etwa durch ihre Bücher und Schriften.  

Ein besonders wichtiger Lehrer war und ist für mich Jesus. Wenn ich höre, was er gesagt und wie er gelebt hat, dann gehöre ich in gewisser Weise zu seinen Jüngerinnen und Jüngern dazu. Das ist Lernen aus erster Hand. Jesus  fasziniert mich. Seine radikale Weise zu leben und seine innige Beziehung zu Gott. 

Immer wieder hat sich Jesus zurück gezogen, um zu beten, um ganz in die Beziehung zu Gott einzutauchen. Wie geht das, wirklich beten, frag ich mich.   Wie kann ich  in Beziehung treten zu Gott. Er ist doch der ganz andere, mir entzogen, nicht von dieser Welt. Bei Jesus lerne ich  so zu ihm zu beten: Vater unser im Himmel. Jesus teilt seine exklusive Beziehung zu Gott, den er seinen Vater nennt, mit  mir. Er nimmt mich in seine Gebetsschule auf: Vater unser im Himmel. Das sind nicht einfach nur Worte. Bei Jesus lerne ich zu buchstabieren, was es heißt, Gott Vater zu nennen. Nämlich mich IHM anzuvertrauen, was auch immer geschieht. Jesus zeigt mir, wie weit das gehen kann, wenn er sich von allen Sicherheiten los macht. „Was sorgt ihr euch um das Morgen, sagt er .  Seht doch die Vögel im Himmel an. Sie säen nicht und ernten nicht und doch erhält sie euer Vater im Himmel.“ Ich lerne nach oben zu schauen, in die Weite des Himmels, und spüre, wie mein Herz dadurch weiter wird. Ich darf Vater sagen zu Gott, der Himmel und Erde geschaffen hat. Ich bin ihm wichtig. Und zugleich ist er der Vater aller Menschen: Vater unser im Himmel. Dieses Gebet öffnet meinen Horizont  – zu Gott hin und zu den Menschen. Deswegen berührt es mich auch, das Gebet mit anderen zusammen zu beten, vor allem, wenn ich spüre, dass such sie von Jesus inspiriert sind.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30198
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