SWR3 Gedanken

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24JAN2020
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„Schneckentraum“ – so heißt ein Film, den ich bestimmt schon dreißig Mal gesehen hab. „Schneckentraum“ ist ein Liebesfilm, aber einer ohne Happy End.

Was in dem Film passiert, ist schnell erklärt: Kathrin ist eine junge Frau und sie verliebt sich in einen Buchhändler. Er heißt Oliver. Und weil Kathrin Oliver immer wieder sehen möchte, kauft sie jeden Tag ein Buch bei ihm. Sie nimmt immer irgendeins ohne es auch nur einmal anzuschauen oder zu lesen, und jeden Tag verpackt der Buchhändler das Buch liebevoll als Geschenk. Kathrin will ihn eigentlich unbedingt ansprechen, aber sie traut sich nie.

Am Schluss ist Oliver auf einmal weg. Er ist bei einem Unfall ums Leben gekommen. Jetzt erst packt die Frau endlich die vielen Bücher aus. Schon im ersten findet sie eine Nachricht. Da steht: „Wer bist du? Kommst du morgen wieder?“ Jetzt reißt die Frau unter Tränen alle Bücher aus dem Papier und in jedem Buch steht etwas von Oliver. Zum Beispiel: „Du bist wunderschön.“ oder „Ich möchte wissen wie du heißt.“ In einem der letzten Bücher liest die Frau: „Ich verstehe dich nicht. Warum sagst du denn nichts?“

„Schneckentraum“ - so heißt der Film. Natürlich ist die Geschichte traurig. Aber nicht nur. Der Film macht auch Mut. Er hat eine richtige Message und die heißt:

„Komm raus aus deinem Schneckenhaus und trau dich. Du kriegst so viel geschenkt, pack es aus! Und sprich über das, was du fühlst. Am besten jetzt gleich, sonst ist es am Ende noch zu spät.“

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