SWR3 Gedanken

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31DEZ2019
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Wir gucken immer ein wenig verschämt, wenn wir gefragt werden: „Wo habt Ihr Euch eigentlich kennengelernt?“ Meine Freundin Kerstin und ich nämlich. Wir haben uns vor Urzeiten beim Faustball kennengelernt. Am letzten Tag des Jahres denke ich wieder etwas sentimental daran zurück. Ausgerechnet Faustball. Ich weiß, nicht gerade eine sexy Sportart. Klingt nach Altherrensport. Und viele wissen nicht mal, was es ist.

Nun, Faustball ist ähnlich wie Volleyball. Aber auf einem doppelt so großen Feld und gespielt wird – na klar, nur mit der Faust. Kerstin und mir hat das unglaublich viel Spaß gemacht! Auf dem Faustballfeld habe ich gelernt, wie wichtig es ist, ein gutes Team zu sein. Man muss sich mit seinen Mitspielerinnen gut abstimmen, um den Ball geschickt im gegnerischen Feld zu platzieren. Nur miteinander kann man gewinnen. Und gewinnen wollten wir. Wobei… wenn wir Auswärtsspiele hatten, war es immer auch ein Fest. Wir haben Kuchen und Kekse gegessen und viel gelacht – nicht nur mit dem eigenen Team. Es war so eine eingeschworene Gemeinschaft: Wir gehören zu den wenigen, die Faustball spielen. Das hat zusammengeschweißt - über alle Dorf- und Städtegrenzen hinweg.

Heute Abend werde ich eine Wunderkerze für Kerstin und mich anzünden. Denn wir sind immer noch begnadete Faustballspielerinnen. Zumindest in der Erinnerung. Denn, ganz ehrlich, schon seit Jahren haben wir nicht mehr gespielt. Aber ob mit oder ohne Ball: Wir bleiben Freundinnen und wir sind ein Team. Wir halten zusammen bei Sieg oder Niederlage, in guten und in schweren Zeiten - friends forever. So kann das Neue Jahr kommen.

Jesus Christus spricht: Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.‘“ Matthäusevangelium 18,20

Inspiriert von Mosaik meines Lebens von Bernd Hüffmann.

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