Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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07JAN2020
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Jetzt sind sie wieder unterwegs. Die Sternsinger. Jungen und Mädchen ziehen in diesen Tagen durch Straßen und Gassen als Laufmasche des lieben Gottes und singen und sammeln für arme Kinder im Libanon.

Die leben dort im Unfrieden und leiden ganz viel Not. Das ist die größte Solidaritätsaktion, die Beine macht. Katholisch verantwortet, ökumenisch gelebt. Und sie bezieht sich auf die Geschichte der Weihnacht, die vom Stern von Bethlehem erzählt.

Das ist ein ganz komischer Komet gewesen, der um die Zeit von Christi Geburt 3 Sterndeutern am Nachthimmel aufgefallen ist. Und was sie da gesehen haben, das war schon eine Sensation. Man nennt es auch Konjunktion.

Was bedeutet, dass da 2 Sterne einander so nahe gekommen sind, dass sie für das menschliche Auge wie ein einziger Schweif ausgesehen haben. Und diese beiden Sterne sind nicht irgendwelche gewesen. Es waren nämlich Jupiter und Saturn. Also ganz große. Kein Wunder, dass man die angehimmelt hat. Zumal der eine, Jupiter als Königsstern bezeichnet wird und der andere, der Saturn als Israelstern.

Wenn die beiden sich also da oben im 7. Himmel küssen, dann kann das nur etwas ganz Großes bedeuten. Nämlich: Dass es bei den Juden einen neuen König gibt. Das hat Gott also so an den Himmel geschrieben, wie es seine Art ist, vom Himmel hoch. Und so sind die Sterndeuter mit deutlicher Deutekompetenz schließlich aufgebrochen zum Königskind.

Dass sie es allerdings umgeben vom bescheidenen Charme eines Stalles angetroffen haben, mag ihnen schon ein Rätsel geblieben sein. Heute wissen wir mehr. Heute wissen wir, dass genau dieser Judenkönig gekommen ist, um für die Menschenkinder da zu sein, die es bitter nötig haben. Und deshalb machen die Sternsinger weiter bis heute und sammeln für Kinder in Armut.

Was mir übrigens an den Sterndeutern besonders gut gefällt ist, dass sie nicht die Köpfe hängen lassen, sondern Ausschau halten und himmelweit vom Resignieren entfernt sind. Also Kopf hoch, ihr Sternsinger!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30040
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