SWR3 Gedanken

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08JAN2020
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„Alles gut.“ Mein Kumpel Philipp meint, in letzter Zeit sagen das immer mehr Leute. Wenn er fragt, was gerade los ist oder wie es jemandem geht, hört er immer öfter: „Alles gut“. Ich habe mal drauf geachtet und gemerkt, ich sage das auch manchmal.

Mit „Alles gut“ will ich dann so viel sagen wie: passt schon – läuft – Danke der Nachfrage. Ich meine damit natürlich nicht, dass alles gut ist. Selbst wenn bei mir alles in Ordnung wäre, muss ich mir ja nur die Nachrichten anhören und schon weiß ich: es gibt auch jede Menge miese Dinge.

Dass jeder Mensch aus voller Überzeugung sagt „Alles gut“, so stelle ich mir das Reich Gottes vor – Christen meinen mit Reich Gottes so etwas wie eine neue Art zu leben, in der niemand zu kurz kommt. Jesus spricht in der Bibel ständig davon. Es geht gerecht zu, friedlich und liebevoll. Eine Wirklichkeit, in der tatsächlich alles gut ist.

Als Christ hoffe ich darauf, dass das möglich ist, das alles gut wird. Darauf zu vertrauen ist oft gar nicht so einfach, besonders, wenn es bei mir gerade nicht gut läuft – oder, wenn ich mir die Nachrichten anhöre. Ich weiß noch nicht mal so genau, wie so eine neue Welt konkret aussehen kann, oder wie genau wir dahin kommen. Aber ich will mir diese Hoffnung nicht nehmen lassen, dass Gott will, dass es uns Menschen gut geht; dass ihm etwas daran liegt, dass wir glücklich sind. Das macht mir Mut. Und was ich auf jeden Fall weiß ist, dass ich meinen Teil dazu beitragen kann, dass zumindest Menschen in meinem Umfeld immer öfter sagen „alles gut“ – und das aus voller Überzeugung.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=30012
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