SWR3 Gedanken

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09DEZ2019
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Do not disturb - bitte nicht stören. Dieser Satz hängt an den Türklinken von Hotelzimmern. Geschrieben auf grün-rote Papp- oder Plastikschilder. Do not disturb. Ich finde dieses Schild passt gut in die Adventszeit. Nicht nur weil sie meistens grün und rot sind wie die grünen Adventskränze mit roten Kerzen. Sondern, weil der Advent eine Zeit ist, die mich nach innen ausrichten soll. Und das kann ich nur, wenn ich nicht gestört werde. Eine Zeit, in der ich wieder zu mir kommen soll oder mir wenigstens wieder näher kommen. Weil es mal wieder Zeit dafür ist, ich es brauche oder es mir einfach nur gut tut. Mich ganz fühlen, rund und wohlig bei mir, in mir sein. Darum sollen die Türen zu mir auch immer wieder geschlossen sein. Damit ich nicht gestört werde bei Beschäftigungen oder Zuständen, in denen ich bei mir bin.  Wenn ich konzentriert an etwas arbeite oder in einem Gespräch mit einem Menschen bin. Wenn ich über mein Leben nachdenke. Oder wenn ich beten oder meditieren möchte. Denn es braucht Ruhe um die beiden Antennen auszurichten, die nötig sind, wenn man beten oder meditieren möchte. Die Antenne nach innen, zu mir selbst und die Antenne über mich hinaus.

Do not disturb – bitte nicht stören. Also es ist wichtig und tut gut immer mal wieder die Türen geschlossen zu halten. Damit die nach Innen sich öffnen können.

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