SWR3 Gedanken

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Der Traum vom ewigen Leben ist zur Zeit in Mannheim zu bewundern. Faszinierende Mumienfunde werden dort in den Reiss-Engelhorn-Museen präsentiert. Menschen, deren Körper nach dem Tod vor dem endgültigen Zerfall bewahrt wurden. Die sterblichen Reste dessen, was einmal einen Menschen ausmachte. Die frühen Ägypter zum Beispiel glaubten bereits an ein Leben nach dem Tod. Weil der Verstorbene in ihrer Vorstellung aber seinen Körper bei der Reise ins Totenreich noch brauchen würde, musste man ihn bewahren. So wandten die Hinterbliebenen oft große Sorgfalt auf, um den Leichnam für die Ewigkeit zu erhalten. Als Christen dagegen glauben wir an die Auferstehung. An ein neues Leben bei Gott, für das das Schicksal unseres irdischen, materiellen Körpers freilich keine entscheidende Rolle mehr spielt.
Was mich an der Ausstellung aber beeindruckt, ist aber noch etwas anderes. Etwas, das offenbar Menschen aller Zeiten zu verbinden scheint. Der Wunsch und die Hoffnung, dass ein geliebter Mensch nach seinem Ende nicht einfach im Nichts verschwindet und schon bald nichts von ihm bleiben wird, als unsere brüchige Erinnerung. Der Traum vom ewigen Leben, so erscheint es jedenfalls, ist über alle Epochen und Glaubensvorstellungen hinweg nicht zu trennen von der Erfahrung, dass etwas von uns den Tod überdauert und einen geliebten Menschen für uns unsterblich macht. Für uns Christen ist diese Hoffnung jedenfalls in Jesus Christus zur Gewissheit geworden.


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