SWR4 Abendgedanken

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28OKT2019
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Ein chinesisches Sprichwort sagt: „Wenn der Wind des Wandels bläst, bauen die einen Mauern – die anderen Windmühlen.“ Es begleitet mich seit vielen Jahren und lässt mich nicht mehr los. Schließlich gibt es auf unserer Erde nichts, was so beständig ist, wie der Wandel. Allein schon die Jahreszeiten wandeln sich ständig. Hier im Schwarzwald bereiten wir uns schon auf den Beginn des Winters vor.

Und auch das Klima wandelt sich. So sind auch in diesem Jahr die Sommermonate durchweg wärmer gewesen als der langjährige Mittelwert. Mit einem allgemeinen Tempolimit hätte die Bundesregierung aktiv etwas zum Senken des CO²-Ausstoßes tun können. Gleichzeitig hätte es die Sicherheit auf Autobahnen erhöht. Die Mehrheit der Menschen in Deutschland ist mittlerweile dafür. Aber der Antrag ist abgelehnt worden.

Greta Thunberg hat eine Windmühle gebaut und mit ihr viele tausende junger Menschen. Sie setzen sich ein dafür, dass wir Menschen mit unserer Erde bewusster umgehen, dass wir den Klimawandel und seine Folgen endlich ernst nehmen. Schon viele Jahrzehnte weisen Klimaforscher darauf hin, dass sich die Erde immer mehr erwärmt und das einschneidende Änderungen mit sich bringen wird.

Die tägliche Realität zeigt aber auch beim Klimawandel sehr deutlich, dass es andere Kräfte gibt, die ausbremsen, die alles dafür tun, dass sich nichts ändert, sondern alles so bleibt wie es ist. Hier werden Mauern aufgebaut. Hinter diesen Mauern geht dann gar nichts mehr weiter. Typische Worte, die hinter den Mauern hervorschallen, sind etwa: „Das wird bestimmt nicht so schlimm werden. Für uns wird es noch reichen. Die machen doch nur Panik. Es ist bequem, wenn sich nichts ändern muss.“

Aber immer mehr Menschen spüren, dass wir aus dieser Bequemlichkeit aussteigen müssen, wenn wir die Erde schützen wollen. Schließlich ist sie uns zu treuen Händen anvertraut worden. Wir verwalten sie nur für die nächsten Generationen.

Nur durch Windmühlenmenschen geht es mit Kraft vorwärts. Die jungen Menschen, z.B. bei Fridays for future, weisen darauf hin, dass jetzt die Zeit zum Handeln ist, denn gebremst wurde lange genug. Schließlich möchten sie die Schönheit unserer Erde auch ein ganzes Leben lang genießen. Es ist gut, dass sie jetzt aufstehen und mahnen. Denn mit ihnen kann sich vieles wandeln, in mir, in meiner Gemeinde, in unserer Gesellschaft, zum Wohl der Erde.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29648
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