SWR3 Gedanken

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22SEP2019
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Freddy und Fridolin sind ganz schön haarig. Regelmäßig kommt deswegen ein Friseur vorbei und kümmert sich um den Schnitt. Außerdem haben sie großen Appetit. Drei Ballen Heu essen die beiden Poitou-Esel am Tag.

Heu und Friseur finanziert das Institut für Theologische Zoologie. Denn Freddy und Fridolin gehören zum Konzept des Instituts, das zur Philosophisch-Theologischen Hochschule Münster gehört:

Hier belegen junge Leute Seminare in theologischer Zoologie. Der Kontakt mit Freddy und Fridolin gehört dazu. Denn spätestens wenn einer der beiden Esel den Menschen vor ihm auffordernd mit seiner Schnauze anstupst, hat das alte Schema „überlegener Mensch - untergeordnetes Tier“ seine Glaubwürdigkeit verloren.

Wer auf diese Weise Biologie oder Theologie studiert, versteht, was das Wort Schöpfung eigentlich meint: ein Miteinander der Geschöpfe, eine mehr-als-menschliche Welt!

Eine Welt, die Tieren und Menschen einen Platz bietet. Zusammenleben ohne Ausbeutung. Stattdessen: Respekt und Raum. Poitou-Esel sind seltene Tiere. Aber Katzen, Mäuse, Eichhörnchen gibt es eigentlich überall. Noch.

Ich denke, es ist höchste Zeit, Tiere als ernst zu nehmen. Als Mitgeschöpfe, ja als Partner in einer mehr-als-menschlichen Welt.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29438
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