SWR3 Gedanken

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18SEP2019
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Ein guter Freund und Mentor hat mal zu mir gesagt: „Es ist schön, wenn du das Leben als bunte Blumenwiese sehen kannst. Aber du musst immer auch an die Menschen denken, die inmitten von Disteln leben.“ Wow. Was für ein starkes Bild. Es lässt mich nicht mehr los. Vielleicht, weil es stimmt und zugleich auch nicht. Vielleicht wirkt mein Leben auf andere wie eine Art bunte Blumenwiese. Aber das liegt nur daran, dass ich gelernt habe, wie man mit Disteln leben kannund das Unkraut rupft.

Denn vielleicht ist das Leben ja wie eine Blumenwiese: Wie verschiedene Blumen wachsen Gedanken, Erfahrungen und Beziehungen auf einer Lebenswiese. Manche sind schön, manche seltsam. Manche sind eher klein und unscheinbar, andere auffällig, groß und leuchtend. Und je unterschiedlicher die Blumen, desto interessanter die Lebenswiese.

Je mehr ich mich um meine Wiese kümmere, desto höher die Chance, das sie immer schöner wird. Natürlich gibt es keine Wiese ohne Unkraut und Disteln: Die schlechten Erfahrungen und negativen Erlebnisse. Und natürlich kann ich diese mit Mut, Geduld und Nachsicht jäten, aber: Unkraut und Disteln kommen immer wieder. Umso wichtiger, dass jeder seinen eigenen Weg findet, mit dem Unkraut umzugehen. Es klein zu halten oder auszuhalten, damit man die Schönheit der eigenen Lebenswiese genießen kann.

In erster Linie muss ich mich selbst um meine Lebenswiese kümmern. Aber vielleicht findet sich sogar ab und an ein netter Nachbar oder ein professioneller Gärtner, der mir unter die Arme greift, wenn mir das Unkraut über den Kopf zu wachsen droht. Wichtig ist, dass ich mich liebevoll um meine Lebenswiese kümmere. Damit die Blumen wachsen und gedeihen. Denn letztendlich ist doch jeder sein eigener Gärtner.

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