SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

06SEP2019
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Den Tag gut beenden. Ablegen, was schwer war. So gut es geht versöhnt zu sein, mit dem, was sich ereignet hat und nicht rückgängig machen lässt. Das ist mir wichtig. Das versuche ich jeden Abend. Manchmal geht das rasch, mit einem Seufzer, der den Brustkorb senkt und mit der Luft alles ausstößt, was aufregend war. Aber es kommt auch vor, dass ich dazu länger brauche, weil mich etwas noch sehr beschäftigt: Wenn es mir nicht gelungen ist, mich so auszudrücken, dass mein Gegenüber mich wirklich verstanden hat. Wenn ich schlechte Gedanken über einen anderen hatte. Wenn ich für jemanden nicht da war, der mich gebraucht hätte.

Damit ich dann nicht ins Grübeln gerate und mich mit den Gedanken auch im Bett hin und her wälze, wende ich mich an Gott. Weg von mir, weg von dem Irrtum, alles selbst in der Hand zu haben und alle Schwierigkeiten aus eigener Kraft lösen zu müssen. Dann bete ich ungefähr so.

 

Gott,

du warst den Tag über bei mir.

Du weißt, was heute gut war und was nicht.

Lass mich immer besser verstehen,

   wo ich falsch gehandelt und entschieden habe,

   wo ich einem anderen Liebe schuldig geblieben bin.

Heile du die Wunden, die übrig sind.

 

Gott,

hilf mir, dass ich denen vergebe, die mir Unrecht getan haben.

Hass und Neid und Verachtung führen zu nichts. Hilf mir, sie abzulegen.

Ich weiß nicht, ob ich an diesem Tag zu etwas nütze war.

Das siehst nur du.

Segne meine Mühe.

 

Gott,

Du hast mich heute behütet.

Beschütze auch alle, denen ich begegnet bin.

 

Gott,

was kann ich dir geben für diesen Tag?

Meinen Dank und dass ich bereit bin,

   den kommenden Tag aus deiner Hand zu nehmen.

Sei auch dann wieder an meiner Seite.

 

Gott,

ich bin dein im Licht des Tages

und im Dunkel der Nacht.

Bis du mich einmal heimrufst in deinen Frieden.

 

Wenn Ihnen das gefällt, dann probieren Sie’s einfach selbst. Es geht mit Ihren eigenen Worten genauso.

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