SWR2 Wort zum Tag

SWR2 Wort zum Tag

gesprochen von Dr. Maria Meesters

Jetzt sind sie wieder zu Hause. Vier Tage haben die Jugendlichen zusammen gefeiert und diskutiert - buchstäblich über Gott und die Welt. Eingeladen hatte sie – zur Jahreswende - die ökumenische Gemeinschaft der Brüder von Taizé, in diesem Jahr nach Genf; ein kleines Jubiläum: Schon zum dreißigsten Mal machen sich Jugendliche aus ganz Europa und Übersee auf den Weg zu diesem Treffen.
Sie haben viel gesungen - diese so eingängigen, einfach-schönen Lieder, die wir mit dem Namen Taizé verbinden. Und sie haben gebetet, vor allem um Versöhnung – um Versöhnung zwischen den Menschen, den Kulturen und Generationen; besonders um die Versöhnung der Christen untereinander. Die 40 000 Jugendlichen, die mit ihren großen Rucksäcken aus insgesamt fünfzig Nationen nach Genf gezogen waren, kamen aus allen christlichen Konfessionen.
Eindringlich hat sie Frère Alois, der Prior der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé ermutigt: Gerade die Jugend soll die Einheit der Christen doch schon jetzt leben. Damit ein glaubhaftes Engagement für den Frieden möglich ist. Denn wo wir Christen getrennte Wege gehen, setzen wir die Glaubwürdigkeit der christlichen Botschaft aufs Spiel. „Die Botschaft des Evangeliums wird unhörbar, wenn wir Christen getrennt bleiben“, hat Frère Alois gewarnt.

In seinem letzten Buch hat der charismatische Gründer der Gemeinschaft, Frère Roger, über seine unzähligen Begegnungen mit den Jugendlichen gesprochen – auch denen, die jedes Jahr in Scharen in das kleine Dorf Taizé im Burgund fahren, viele von ihnen keine bekennenden Christen. Frère Roger staunte über diese Jugendlichen: Ihr Verlangen nach Frieden und Versöhnung sei „wie die Sterne, kleine Lichter in der Nacht“ Und deshalb, so schrieb der alte Mann, „würde ich bis ans Ende der Erde gehen, wenn ich könnte, um immer wieder zu sagen, dass ich in die junge Generation Vertrauen habe.“

Dieses Vertrauen in die Jugend und gleichermaßen in die Güte jedes Menschen, rührte selbst aus Frère Rogers tiefem, unerschütterlichen Vertrauen in die Gegenwart Gottes. In Genf hat nun sein Nachfolger Frère Alois mit dem gleichen Vertrauen die Jugendlichen ermutigt: “Wagen wir zu sagen, dass Gott nicht anders kann als lieben.“ https://www.kirche-im-swr.de/?m=2922
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