SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

09AUG2019
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Als ich klein war, habe ich gerne mit Freunden zusammen andere Leute auf Schatzsuche geschickt. Wir haben alte Münzen, schöne Steine und alles, was irgendwie glänzt in eine Kiste verpackt, und die haben wir verbuddelt. Dann haben wir eine Schatzkarte entworfen und sie an der nächstbesten Haustür abgelegt und gehofft, dass sich jemand auf die Suche macht. Für uns war es einfach die spannendste Vorstellung, einen Schatz zu finden. Und wenn wir schon selbst keinen finden konnten, dann wollten wir wenigstens anderen damit eine Freude machen.

 

Deshalb kann ich es sehr gut nachvollziehen, wenn Jesus in einem seiner Gleichnisse das Himmelreich mit einem Schatz vergleicht. Ein Mann findet einen Schatz, gräbt ihn aber schnell wieder ein, damit ihn kein anderer findet. Dann verkauft er alles, was er hat, und kauft den Acker.

Der Mann hat begriffen: Dieser Schatz ist so wertvoll, dass er nichts anderes mehr braucht.
Bei diesem Gleichnis muss ich darüber nachdenken, was mir so wichtig wäre, dass ich alles andere dafür hergeben könnte? Ich lande schnell an dem Punkt, dass das keine materiellen Dinge sind. Für eine Aktie, ein Auto oder einen Goldbarren würde ich nicht alles verkaufen, was mein bisheriges Leben ausmacht.

Jesus möchte mit dem Gleichnis deutlich machen, dass das Himmelreich unendlich wertvoll ist. Himmelreich heißt ja übersetzt: ewiges Leben, erlöstes Leben, heiles Leben ohne Streit, ohne Krankheit und ohne materielle Sorgen.

Klar, dafür würde ich alles tun. Jesus reicht es, wenn ich ihm nachfolge, also „jesusmäßig“ lebe. Das ist gar nicht so einfach, und immer wieder scheitere ich auch daran. Aber ich bleibe dran, muss Rückschläge einstecken und Umwege in Kauf nehmen – wie bei einer spannenden Schatzsuche eben.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29199
weiterlesen...