SWR3 Gedanken

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17JUL2019
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Die einen werden Teddybärchenwerfer genannt, wenn sie sich für Flüchtlinge einsetzen, den anderen wird ein Helfersyndrom attestiert, weil sie Alkoholkranke nicht abschreiben. Und im Freundes- und Familienkreis heißt es immer mal wieder: Ich bin doch nicht blöd und verschwende meine Zeit für irgendein Ehrenamt.

Was, wenn die, die da beschimpft und ausgelacht werden beschließen würden: Ok, dann eben nicht? Und keiner tut mehr was Gutes. Niemand! Ausgestorben, die Gutmenschen!

Was für eine gruselige Vorstellung. In so einer Welt würde ich nicht leben wollen. Und dann lese ich, was da einer vor 2000 Jahren in der Bibel geschrieben hat: Lasst’s euch nicht verdrießen, Gutes zu tun! (2. Thess 3,13)

Und ich denke: Scheint kein neues Problem zu sein. Und schon das tröstet mich irgendwie: Das Gute und das Richtige zu tun, war schon immer mit Widerständen verbunden. Und ich ich finde: wie gut, dass da schon damals einer war, der dazu auffordert und alle anfeuert es trotzdem zu tun. 

Deshalb: Setz Dich ein, tu Gutes! Lass dich bloß nicht irre machen, von denen, die etwas anderes sagen! Mir jedenfalls gefällt eine Welt besser, in der wir versuchen uns gegenseitig zu helfen,  auch denen, die uns ganz fremd sind.

Und mir ist es tausendmal lieber, dass dabei mal was schief geht, als wenn es gar nicht erst versucht wurde. Nicht jeder Alkoholkranke, für den sich die Sozialarbeiterin einsetzt, schafft es, die Sucht zu überwinden. Nicht jedes Ehrenamt führt zum Erfolg. Aber das sollte uns nicht davon abhalten es weiter zu versuchen.  Erinnert euch daran was schon vor 2000 Jahren gegolten hat: Lasst’s euch nicht verdrießen, Gutes zu tun! 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=29017
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