SWR4 Abendgedanken

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Gott ist überall – Ich hatte gefragt Wo ist Gott. Und habe von einem Schüler diese verblüffend einfache Antwort bekommen.

Gott ist überall: Da hat er den Nagel auf den Kopf getroffen. Es gibt viele Gebete in der Bibel, wo die Menschen genau davon sprechen. Dass Gott einfach überall ist. Die Menschen, die diese Gebete geschrieben haben, waren sich da sogar ganz sicher, dass es so ist. In einem, ist das besonders schön beschrieben, finde ich: „Aus den Wolken um deinen Palast lässt du Regen auf die Berge niedergehen. Wind und Wetter, die du gemacht hast, schenken der Erde ihre Fruchtbarkeit. Für das Vieh lässt du saftiges Gras wachsen und Getreide für den Ackerbau des Menschen. So wird Brot aus der Erde hervorgebracht und Wein, der das Menschenherz erfreut.“ Christen glauben mit den Juden, dass Gott die Welt geschaffen hat. Er hat sie gemacht und es war sehr gut, erzählt die Bibel. Mit allem, was dazu gehört. Deshalb war das für die für die Menschen, die Psalmen gebetet haben auch ganz selbstverständlich: Gott ist überall.

Mir gefällt diese Vorstellung auch. Gott ist überall und in allem. Wenn ich das so sehe, dann kann ich die Welt ganz wortwörtlich mit anderen Augen sehen. Dann sehe ich Gott in den schönen Blumen, in dem wachsenden Getreide und in den Menschen, die mir begegnen. Dann spüre ich ihn im Wind und im Regen, vor dem ich mich auch mal in Sicherheit bringen muss.

Vielleicht lässt mich das ein bisschen bewusster mit meinem Leben umgehen. Wenn ich  mir vorstelle, dass Gott eigentlich in allem steckt, dann muss ich da viel mehr drauf aufpassen. Und noch mehr: dann steckt er auch in den Dingen, die ich nicht so schön finde. Und mit vielem, das wir Menschen gemacht haben, ist er ganz sicher auch nicht einverstanden.

Aber er ist auch dabei, wenn Menschen leiden. Wenn Menschen vertrieben werden oder vor Kriegen fliehen müssen oder sterben. Er ist dabei und trotzdem sind wir selbst verantwortlich. Wir entscheiden, wie wir miteinander umgehen. Wir entscheiden, wie wir mit unserer Welt umgehen. Wir entscheiden, was uns wichtig ist. Das ist mir durch diese Kinderantwort in der Schule neu bewusst geworden. Gott ist überall und ich kann ihm immer und überall begegnen – auch, wenn es mal regnet.

 

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28980
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