SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

05JUL2019
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

„Shabbat Shalom“, in Israel hört man es oft am Freitagabend. „Shabbat Shalom“, damit wünschen sich Menschen einen friedlichen Shabbat. Shabbat ist die Zeit zwischen Freitagabend und Samstagabend. Das ist der Ruhetag im Judentum. Da herrscht allgemeine Arbeitsruhe. Man feiert diesen Tag mit der Familie. Genießt und ruht aus.

Wenn wir uns freitags ein schönes Wochenende wünschen, dann meint das oft etwas anderes. Der Samstag ist ganz schön geschäftig: Es wird eingekauft, das Haus in Schuss gebracht oder das Auto geputzt. Am Sonntag ist es schon ruhiger, einfach, weil die Geschäfte zu haben. Aber für viele Menschen ist es trotzdem kein Tag der Erholung. Klar, viele müssen ja auch sonntags arbeiten. An Tankstellen, in Krankenhäusern oder Kaffees und Restaurants.

Dass es einen Ruhetag gibt, das hat einen Grund. Der ist für Jüdinnen und Juden und Christinnen und Christen gleich. Zu Beginn der Bibel wird in der Schöpfungsgeschichte erzählt, dass Gott am siebten Tag ausgeruht hat von allem „Schaffen“. Wir Menschen sollen das auch so machen. In der jüdisch-christlichen Geschichte haben sich daraus unterschiedliche Traditionen entwickelt. Freitagabend bis Samstagabend mit ganz eigenen Regeln bei Jüdinnen und Juden und fast in ganz Israel. Sonntag als arbeitsfreier Tag bei uns hier.

Ich denke es ist nicht so wichtig, wann genau dieser freie Tag ist. Aber jeder und jede sollte die Möglichkeit haben mal richtig durchzuatmen: Nicht an die Arbeit zudenken; nichts tun zu müssen, weil man muss. Zeit, um sich zu erholen. Und auch Zeit und Ruhe für Gott. Um ihm zu begegnen. Zum Beispiel im Gottesdienst oder im Gebet. Das steckt auch im Wunsch „Shabbat shalom“. Und das meine ich, wenn ich Ihnen nun ein schönes Wochenende wünsche: Einen friedlichen Ruhetag. Mit Gottes Segen. Eine Zeit zum Durchatmen und ohne Müssen.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28944
weiterlesen...