SWR3 Gedanken

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01JUL2019
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Im Urlaub hat mich Jesus bedient. Er hatte braune Löckchen, ein freundliches Strahlen und Markensneaker an.

Braune Löckchen passen in mein Bild von Jesus. Auch das freundliche Strahlen, wobei er wahrscheinlich manchmal auch weniger nett geschaut hat. Er hat sich ja auch öfter über die Verhältnisse sehr geärgert. Die Markensneaker passen irgendwie nicht so gut. Als Wanderprediger hat Jesu sicher nicht so üppig verdient.  Jesuslatschen. Ja, die kann ich mir an ihm vorstellen. Aber Sneaker? Und dann noch dazu von einer bekannten Marke?  

Okay, ja. Es war nicht DER Jesus. Aber der Mann, der mich bedient hat, der hieß Jesus.  So stand es zumindest auf der Rechnung, die ich am Ende bekommen habe.

In Deutschland darf man seinen Sohn nicht Jesus nennen. In spanischsprachigen Ländern ist das anders. Da gibt es öfter den Namen Jesus. Und ich finde das total schön. Es erinnert mich daran, dass Jesus auch ein Mensch war. Ein Mensch, der sein Leben gelebt hat. Und auch wenn dazu vielleicht nicht Markenschuhe gehörten, dann doch alles, was auch unseren Alltag prägt.

Wenn man Jesus so mitten im Leben begegnet, dann macht das deutlich: Jesus gehört nicht nur in die Kirche. Er gehört in den Alltag. Da will ich ihm begegnen. Da soll er mich zum Nachdenken bringen, aber auch zum Strahlen. Der Jesus im Urlaub hat das jedenfalls geschafft. Und DER Jesus schafft das auch immer wieder.

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