Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP
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Umarmen, das ist in manchen Gesellschaften ganz normal – wenn man sich begrüßt oder verabschiedet. Aber dass es einen Tag der Umarmung gibt – das habe ich nicht gewusst. Manche feiern ihn im Februar und manche heute, am 29. Juni. Ein Pfarrer hat´s wohl erfunden in den USA. Mittlerweile gibt es sogar Kurse, die einen zum Umarmer machen und Kliniken, die mit Umarmungen arbeiten - sicher nicht für jeden etwas.
Aber vielleicht ist doch etwas dran: Umarmungen tun oft gut. Wenn sie echt sind und nicht oberflächlich. Und wir sind manchmal sehr geizig damit. Ich will eine Umarmung! Meine Tochter sagt das manchmal ganz deutlich. Aber wir Erwachsenen? Wollen das ja auch manchmal. Aber sagen es nicht. Sich nur keine Blöße geben! Ein älterer Mensch, der alleine lebt – eine Umarmung wirkt da manchmal lange nach. Ein spröder Jugendlicher, der seine Oma kumpelhaft umarmt – sagt mehr als mit tausend Worten. Und andere Formen wie „Gib fünf“ . Ein Händedruck oder ein flüchtiger Wangenkuss – auch das sind kleine Umarmungen, die Menschen verbinden. Studien haben sogar gezeigt: Umarmungen können den Blutdruck senken und Depressionen vorbeugen.
Umarmungen tun gut. Ob aus Freundschaft oder zum Trost, ob vor Freude beim Fußballspiel. Wenn man beschenkt wird, oder um jemandem Mut zu machen vor einer Prüfung. Umarmt Euch!
Wir Menschen sind halt spürende Wesen. Und daher kann man nicht nur den Bildschirm oder das Handy berühren, sondern lieber den Menschen neben uns. Immer fragen, ob eine Umarmung dem Anderen auch recht ist, klar – aber wer nie umarmt wird, bleibt arm. Und wenn sich zwei umarmen, haben ja beide was davon. Wenn einer herzliche und echt umarmt, kann er es mit dem Anderen nicht böse meinen, oder? Und genau da fangen Frieden und Heilung an.
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