SWR3 Gedanken

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Es gibt Zeiten, da geht einfach auch alles schief. Anfang des Jahres steckte Katja genau in einer solchen Zeit, ganz tief drin. Im Januar stürzte aber auch alles auf Katja ein:
Mitten in ihrer Examensvorbereitung fiel ihr auf, dass es eigentlich in ihrem näheren Umkreis keine Möglichkeit für sie geben würde, ihren Traumjob zu finden.
Dann machte auch noch ihr Freund von heute auf morgen mit ihr Schluss.
Und zu guter letzt rief ihre Mutter an mit der Nachricht: „Papa liegt im Krankenhaus.“
Das war Anfang des Jahres. Katja saß heulend am Telefon.
„Na ja“, meinte ihre Freundin, „was kann man da machen? Für deinen Vater werden wir beten. Deinen Freund werden wir in die Hölle schicken. Und warum bewirbst du dich nicht endlich auf diese Stelle in Frankreich? Trau dich! Hast du nicht mal zu den Besseren im Leistungskurs Französisch gehört?!“
Und so machte sie es. Während sie fürs Examen büffelte, übte sie Französisch. Während sie bei ihrem Vater am Krankenbett saß, schrieb sie ihre Bewerbung.
Im Sommer dann bestand sie ihr Examen. Und im Sommer bekam sie die Zusage für die Stelle in Frankreich. Im Herbst packte sie ihre Sachen und zog nach Straßburg.
Gut, es ist nicht leicht für Katja, in Frankreich zu leben und zu arbeiten mit der fremden Sprache. Sie muss es sich vorher gründlich im Kopf zurecht legen, wenn sie etwas sagen will.
Aber neulich hatte sie schon ihre erstes Date: Mit einem Franzosen hat sie sich auf dem Weihnachtsmarkt zu einem vin chaud verabredet.

Jedes Jahr gibt es einen Bibelspruch. In dem Spruch vom zurückliegenden Jahr 2007 sagt Gott zu den Menschen:
„Seht her, ich will etwas Neues schaffen;
jetzt wächst es auf – erkennt ihr’s denn nicht?“

Wenn sie an den Spruch denkt, kann Katja nur staunen.
Es gibt Zeiten, da geht alles schief;
und es gibt Zeiten, da wird alles neu.
Und manchmal passiert beides gleichzeitig.
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