SWR3 Worte

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14JUN2019
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Der Journalist Stefan Berg hat Parkinson. Durch seine Krankheit hat er einen ganz eigenen Blick auf die heutigen Möglichkeiten der Medizin.        In seinem Essay „Anmerkungen eines Lebenswilligen (zur Debatte über Sterbehilfe“) schreibt er:

In manchen Debatten über die neuesten Möglichkeiten in der Medizin fehlt mir die Demut vor dem Geschenk und dem Geheimnis des Lebens. Was bedeutet es für unser Menschenbild, wenn Eltern die Möglichkeit haben, ein wahrscheinlich schwerbehindertes Kind abzutreiben? Und was würde es bedeuten, wenn Menschen sich ihre ‚Giftpillen‘ für den Fall der Fälle schon mal liefern lassen könnten? Man mag nicht zurück in die Zeiten, in denen vieles als ‚Schicksal‘ hingenommen wurde. Ich profitiere vom medizinischen Fortschritt, aber kann nicht garantieren, meine Mitmenschen vom Anblick meiner Verletzlichkeit zu verschonen.                          
Wie und wo lernen wir, unsere Grenzen zu akzeptieren?

 

Quelle: Der Spiegel Nr. 17/20.4.2019, Seite 35, Stefan Berg, „Trommler der Hoffnung“, Essay „Anmerkungen eines Lebenswilligen zur Debatte über Sterbehilfe“.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28792
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