SWR3 Gedanken

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06JUN2019
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Demnächst ziehen wir um. Und so sieht es auch bei uns aus. Wahnsinn, was man über die Jahre ansammelt. Alles muss in Kisten und Kartons, Säcke und Taschen. Und irgendwann wieder an seinen neuen Platz. Was für ein riesiges Durcheinander, was für ein Tohuwabohu, denke ich.

Dachte auch Gott. Ganz am Anfang der Zeit, als er die Welt erschaffen hat. Da war die Erde „wüst und leer“. Und das heißt auf hebräisch nun eben „Tohuwabohu“. Gott guckt also auf seine Erde und denkt: Was für ein Durcheinander. Und dann bringt er erst einmal Ordnung in die Dinge.

An den Himmel kommen Sonne, Mond und Sterne. Auf der Erde trennt er das Wasser vom Land. Dann kommen die Pflanzen und die Tiere, alle an den Platz, der zu ihnen passt. Und schließlich der Mensch, der das alles genießen darf, aber auch dafür verantwortlich sein soll. So erzählt es die Bibel.

Das ist natürlich kein wissenschaftlicher Bericht von der Entstehung der Erde. Es ist eine Geschichte vom Wesen der Erde. Und die Bibel ist der festen Überzeugung: Sie ist eben kein Tohuwabohu. Sie ist ein wunderbares Gestaltungsprojekt, das Gott uns überlassen hat, damit wir etwas daraus machen.

Was wir daraus machen, ist nun wiederum eine ganze Menge Tohuwabohu. Darauf machen aktuell jede Menge Jugendliche bei ihren „Fridays for future“-Demonstrationen aufmerksam. Sie wollen nicht zusehen, wie die Welt im Chaos versinkt.

Und erwarten, dass die Menschheit sich besinnt. Weil diese Welt ihre gute Ordnung braucht. Damit Pflanzen und Tiere und Menschen den Platz haben, der zu ihnen passt. Damit die Welt wunderbar bleibt. Hut ab vor jungen Menschen, die dafür auch morgen wieder ihr Gesicht zeigen.

 

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