SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

22MAI2019
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

„Meine Enkelkinder waren das Wochenende da. Wir haben zusammen gegessen und viel erzählt“ der alte Mann strahlt übers ganze Gesicht. „Wissen Sie“, fügt er hinzu, „da ist mir das Herz ganz weit geworden!“

Ich muss lächeln über diese schöne alte Redewendung, das sagt man heute doch gar nicht mehr: etwas macht mein Herz weit. Was macht mein Herz eigentlich weit?

Letztes Wochenende bin ich auf die Alm gewandert. Oben habe ich mich auf eine Bank gesetzt. Unten zu meinen Füßen im Tal die Stadt, ganz friedvoll, wunderschön in der Sonne. Da ist mir mein Herz weit geworden.

Und vor ein paar Tagen habe ich einen Brief von einer Freundin erhalten. Wir haben drei Jahre lang nicht mehr miteinander gesprochen. Die letzten Worte zwischen uns waren nicht schön. Der Brief enthielt einen Satz: „Ich lebe noch.“ Und ich wusste, unsere Freundschaft hat auch das ausgehalten – und mein Herz war so weit!

Was mein Herz auch weit macht, sind die musikalischen Abendgebete in meiner Kirchengemeinde. Ein Mal im Monat treffen wir uns, zwei Sängerinnen und ein Sänger singen mit uns zwei, drei Lieder, dann eine Zeit der Stille, die Musik hallt in uns nach, Abendstille breitet sich aus. Wir singen noch ein paar Lieder, der Segen wird uns zugesprochen und mit einem Herzen voller Musik gehen wir in den Abend.

Was macht Dein Herz weit?

Herr, deine Güte reicht, soweit der Himmel ist, und deine Wahrheit, soweit die Wolken ziehen. Psalm 36,6
Lebensräume aufspüren im Kloster Hirsau, Gebetsstationen im Chorraum: http://lebensraum-hirsau.de/ .

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28683
weiterlesen...