Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Keiner hat das frühe Christentum so geprägt wie der Apostel Paulus. Und doch steht er meist im Schatten des „Kollegen“ Petrus.
Das soll 2008 anders werden. Papst Benedikt XVI. hat das neue Jahr offiziell zum „Paulus-Jahr“ erklärt. Anlass dafür ist der 2000. Geburtstag des großen Missionars.
Zwei Jahrtausende liegen also zwischen uns und dem Wirken des Paulus. Eine lange Zeit. Und doch gibt es überraschende Parallelen.
Damals wie heute muss sich die Botschaft Jesu Gehör verschaffen. Das Evangelium ist nur ein Angebot unter vielen auf dem großen Markt der Möglichkeiten. Die Konkurrenz ist gewaltig. Nirgendwo wird das so spürbar wie in den großen Städten.
Paulus hatte damit kein Problem. Er war ein Stadtkind. Aufgewachsen im kleinasiatischen Tarsus, einer Handelsmetropole an der Südküste der heutigen Türkei. Studiert hatte er in Jerusalem.
Paulus zog es in die geschäftigen Zentren am Mittelmeer: Korinth, Philippi, Thessaloniki, Ephesus. Hier gründete er seine christlichen Gemeinden. Er predigte in aller Öffentlichkeit: auf Marktplätzen und an den Stadttoren, in Einkaufshallen, Synagogen, und Lehrsälen. Paulus ging auf die Leute zu, stürzte sich ins Getümmel. Unvoreingenommen suchte er den Dialog mit allen Bewohnern, unabhängig von Alter, Geschlecht, Nationalität, Kultur oder Religion.
Der Apostel war ein Weltbürger. Er hatte einen römischen Pass, war ein ausgebildeter jüdischer Gelehrter und beherrschte mehrere Sprachen.
Paulus übersetzte die Botschaft Jesu in die Bilder und Erfahrungen des städtischen Lebens. Er sprach von den Wettkämpfen im Stadion und auf der Rennbahn, von den Schauspielen im



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