SWR4 Abendgedanken

SWR4 Abendgedanken

„Man kann niemanden zwingen zu lieben.“ habe ich letztens als Bild an einer Wand gesehen. Das Bild hängt im Speisesaal eines Tagungszentrums, in dem ich zu Gast war. Als ich diesen Spruch das erste Mal gelesen habe, hat er mich sofort angesprochen.

„Man kann niemanden zwingen zu lieben“, und der Spruch geht sogar noch weiter: „Alles, was man tun kann, ist sich lieben zu lassen.“ Das ist eine starke Aussage, tiefgründig und mehrdeutig. Mich hat dieser Spruch so beeindruckt, dass ich ein Foto davon gemacht, und es in den sozialen Medien hochgeladen habe. Eine Freundin hat mich darauf angeschrieben und gefragt: „Ist bei dir privat grad alles ok? Der Spruch ist so traurig.“

Ich war erstaunt, denn für mich war dieser Satz ein super schöner Zuspruch. Für mich heißt dieser Vers: Liebe muss ich mir nicht verdienen. Liebe kommt von ganz allein.

Zum Glück wie ich finde. Wenn ich liebe, dann tu ich das freiwillig. Und wenn ich geliebt werde, dann darf ich das genießen. Ich darf es einfach geschehen lassen und annehmen. Wahre und echte Liebe fordert keine Gegenleistung.

So wie es Paulus in der Bibel schreibt: „Die Liebe ist geduldig. Gütig ist sie, die Liebe. Die Liebe ereifert sich nicht. Sie prahlt nicht und spielt sich nicht auf. Sie ist nicht taktlos. Sie sucht nicht den eigenen Vorteil. Sie ist nicht reizbar. Sie trägt das Böse nicht nach. Sie freut sich nicht, wenn Unrecht geschieht. Aber sie freut sich, wenn die Wahrheit siegt. Sie erträgt alles. Sie glaubt alles. Sie hofft alles. Sie hält allem stand.“ (1. Kor 13,4-7, Basisbibel)

Mit einer solchen Liebe geliebt zu werden, ist das Größte. Eine solche Liebe ist für mich geradezu göttlich. Gott ist diese Liebe. Er liebt mich. Ohne Gegenleistung. So wie ich bin. Mit all meinen Ecken und Kanten.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28620
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