SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Sehr geehrter Herr Müller,
vielen Dank für Ihre eMail an unsere info-Adresse.
Erlauben sie, dass ich ihnen auch auf diesem Weg antworte!?
Sie sind erregt, schreiben sie –
und einerseits kann ich das ein bisschen verstehen.
Sie wollen ihre drei Kinder taufen lassen;
sie haben schon einen Termin festgelegt,
Gäste eingeladen, alles organisiert -
und jetzt spielt der Pfarrer nicht mit.
Kinder von zwölf, zehn und sieben Jahren:
die müssten erst mal zwei Jahre in den Unterricht gehen.
Katechese, nennt er das.
Sie finden das unverschämt.
Da will man seine Kinder taufen lassen -
und die Kirche gibt zur Antwort: so einfach wollen wir die nicht haben…
Andererseits verstehe ich sie dann doch wieder nicht.
Aus irgendeinem Grund haben sie sich ja offensichtlich entschieden,
die Kinder nicht gleich nach der Geburt taufen zu lassen.
Sie sollten später selbst entscheiden, ob sie Christ werden wollen.
Das kann man so machen – auch wenn die Kirchen das anders sehen.
Und eigentlich ist es dann doch nur konsequent,
wenn die Pfarrei jetzt sagt:
Herzlich willkommen, wenn ihr Christen werden wollt -
lasst uns erst noch miteinander über Jesus sprechen
und über seine Botschaft von Gott
und darüber, wie er die Menschen glücklich macht.
Dazu brauchen wir einfach genug Zeit.
Zwei Jahre – na gut; das wäre schon ein ziemlich langer Weg.
Aber eine gute Vorbereitung ist jedenfalls sinnvoll.
Nicht zuletzt deswegen,
weil die Kirche ihre Kinder ernst nimmt.
Die können sich jetzt selber für die Taufe und den Glauben entscheiden -
und als vernünftige junge Menschen
sollten sie darüber gut informiert sein.
Und was machen sie mit ihrem Fest?
Feiern sie doch einfach das Start-Fest ihrer Glaubensschule;
bestimmt finden der Pfarrer und die Gemeinde das auch eine gute Idee
und machen da mit.
Und ein Jahr oder zwei Jahre Tauf-Vorbereitung für die Kinder:
Da können sie als Vater ihren Glauben ja vielleicht auch noch mal
ganz neu kennenlernen, lieber Herr Müller!
https://www.kirche-im-swr.de/?m=2862
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