SWR3 Gedanken

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26APR2019
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Ich wohne in Mannheim. In den Quadraten. Die, die hier leben wissen – da ist es bunt. Zu unserer Gemeinde gehört auch der Jungbusch. Da ist es noch bunter. Manche meinen das nicht so nett. Aber ich finde: Zum Glück stehen in den Quadraten und im Jungbusch immer noch einige Häuser, wo auch Leute mit weniger Geld leben können. Deswegen wohnen hier noch Studierende und Hartz-IV-Empfänger direkt neben Leuten, die sehr gut verdienen.

Es gibt hier Menschen aus vielen verschiedenen Ländern. Mit unterschiedlichen Kulturen und Religionen. Ich finde das großartig! Es ist ein Gegenmodell zu einheitlichen Wohngebieten, in denen man immer nur denen begegnet, die genauso sind, wie ich selbst. Die die gleichen Nachrichten sehen und ähnlich denken wie ich.

Natürlich ist das bequem. Ich bin auch gerne mit Leuten zusammen, die meiner Meinung sind. Aber es macht auch weltfremd. Ich hoffe sehr, dass es hier so bunt bleibt. Dass ich weiterhin dauernd ganz unterschiedlichen Leute begegne. Das hat auch mit Demokratie zu tun: Dass Leute schon auf der Straße und auf den Plätzen miteinander ins Gespräch kommen oder streiten. Ich glaube nur so kann man lernen, mit Vielfalt zu leben. Und sie als Geschenk zu begreifen.

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