SWR3 Gedanken

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12APR2019
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Diese Welt fordert einen heraus. Wo stehst du? Wofür engagierst du dich? Machst du alles richtig? Leistung ist gefragt. Know-How. Und Erfahrung. Mir scheint manchmal: das ganze Leben „ist was für Profis“. – Nicht nur in Sachen Klimawandel konnte man jedoch in den vergangenen Wochen lernen: Es sind nicht nur die Profis, die etwas bewegen. Die was verändern können. Zum Beispiel wie Menschen denken und wie sie handeln.  –

„Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“ Pipi Langstrumpf hat das mal gesagt. Das schwedische Mädchen, das an Stärke, Gewitztheit und Lebensfreude nicht zu überbieten ist. Aber Pipi ist vor allem eines: Sie ist unvoreingenommen und neugierig. Auf die Menschen, die sie trifft. Auf die Situationen, in die sie gerät. Auf die Welt. Und sie traut sich was. Egal ob sie es schon mal gemacht hat. Oder schon kennt. Vielleicht ist das genau die richtige Strategie, sich der Herausforderung zu stellen. Unvoreingenommen. Und neugierig. Aber mit Haltung und Vertrauen.

Und ich finde, wir Erwachsenen können dabei von den Kindern, den Jugendlichen lernen. Von einer Pipi, oder von einer Greta, dem anderen schwedischen Mädchen. Oder von all den Schülerinnen und Schülern, die heute am Freitag wieder versuchen die Welt zu verändern. „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder...“, hat Jesus einmal gesagt. Und damit gemeint: Es zählt, was Kinder und Jugendliche ausmacht: Sie fragen nicht nach Normen, Kompetenzen und Leistungsnachweisen. Sie vertrauen und machen, was sie für richtig und wichtig halten. 

Greta Thunberg hat es übrigens selbst nicht viel anders formuliert: „Ich habe gelernt, dass man nie zu klein dafür ist, einen Unterschied zu machen.“ Hat sie gesagt. Man muss kein Profi sein für das Leben – nur ein Mensch – der nicht verlernt hat, auch ein Kind zu sein.

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