Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

08APR2019
AnhörenDownload
DruckenAutor*in

Ein junger Familienvater ist gestorben. Ganz plötzlich. Von einem Moment auf den andern. Keine Krankheit war sichtbar, keine Einschränkungen bekannt. Weg. Einfach nicht mehr da. Seine Ehefrau und seine Kinder sind natürlich geschockt. Ebenso alle Menschen, die ihn gekannt hatten. „Gestern sind wir ihm noch begegnet, da hat er seine Kinder abgeholt und jetzt - …ist er einfach nicht mehr da!“  - so sagen es andere Mütter, Väter, Kolleginnen und Kollegen.

Niemand von uns weiß auf die Frage „Warum?“ eine Antwort. Die Frage bleibt einfach stehen. Punkt.

Eines wünsche ich nun vor allem seiner Ehefrau und den Kindern, aber auch jeder Person, die trauert, die Tränen vergießt, die Fragen stellt oder einfach sprachlos ist: Trost. Vielleicht von einem tröstenden Engel. Das können Menschen sein, die da sind, die versuchen, mit aus-zu-halten, die Schritte mit-gehen, die zuhören, wenn andere ihren Schrei los-lassen müssen und die anpacken, wenn etwas getan werden muss. ‚Tröstender Engel‘, so hat Lucy D’Souza-Krone, eine indische Künstlerin, eines ihrer beeindruckenden Bilder genannt, die in unserer Kirche ausgestellt waren. Da ist zu sehen, wie ein Engel, eine Person einfach da ist und eine andere mit den Armen umfängt. So sehr, dass der ganze Raum gefüllt ist.

Der Engel des Trostes kann ein Mensch sein, der einfach mit seiner Anwesenheit den Raum für Gott füllt.

Trost geben kann heißen, der anderen Person Worte zusagen, die von Herz zu Herz gehen. Trost geben kann heißen, einfach da zu sein. Ohne Floskeln. Ohne leeres Gerede, ohne fertige Lösungen.

So einen Engel des Trostes wünsche ich uns allen, dann, wenn’s drauf ankommt!

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28419
weiterlesen...