SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Charly Brown und Snoopy. Vielleicht kennen sie ja die Comics mit den beiden. Dem Jungen mit dem großen, runden Kopf und dem Hund mit den Schlappohren. Einer dieser Comics gefällt mir besonders, ich hab ihn mal zum Geburtstag geschickt bekommen. Darin sitzen die beiden am Ende eines Stegs am Wasser und schauen in die Ferne. Charly sagt leicht melancholisch:“ Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy.“ Und Snoopy antwortet: „Wie wahr, aber an allen anderen nicht.“                                             

Ist das nicht herrlich! Diese augenzwinkernde Ermutigung, dass wir uns trotz der Gewissheit zu sterben, den Blick auf das Leben nicht nehmen lassen. Eine herrlich versteckte Einladung zur Lebensfreude, zum Lebensbewusstsein. Ein federleichter Hinweis darauf welch überwältigend große Zahl an Lebenstagen diesem einen Sterbenstag gegenübersteht. Penibel gerechnet, auf ein Alter, von zum Beispiel 70 Jahren, wären das  25.550 Lebenstage gegenüber dem einen Sterbetag. Eine recht große, abstrakte Zahl, die nur durch Leben konkret wird, durch gelebtes Leben konkret wird. Schöne Tage, schwere Tage, Feiertage, Arbeitstage, Tage in Gesundheit, Tage in Krankheit, Tage in Freude und Tage in Leid. Alle, alle haben sie ihren Platz in der Summe unserer X-tausend Tage die wir unser Leben nennen. Und alle haben ihr Schönes, wenn wir es nur sehen oder es gezeigt bekommen. Und alle haben ihr Gutes, wenn wir es nur tun oder uns tun lassen. Jeder für sich, aber möglichst viel und möglichst oft gemeinsam, weil das immer schöner ist als einsam. Von der Wiege bis zur Bahre, bis hin zu dem einen Tag an dem wir dann gehen werden. Und das dann hoffentlich gut, weil die vielen anderen Tage davor gut gewesen sind, weil bewusst gelebt und dankbar. Für jeden einzelnen…

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