SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Wann haben Sie das letzte Mal jemand in die Augen gesehen und ihm oder ihr gesagt:
‚Ich seh‘ dich an und weißt du was? – Du wirst immer schöner.‘ Oder ‚Es ist so schön, dich in meinem Leben zu wissen!‘ Auch mal ,Ich möchte dir etwas anvertrauen…‘Oder einfach: ‚Ich liebe dich!‘

Sich in die Augen sehen und sich so etwas sagen, das ist etwas ganz anderes als digitale Kommunikation, als Liken, auf Twitter folgen und per Mausklick zu Freunden hinzufügen. Interessant ist es, dass es inzwischen so ungewohnt ist, jemand etwas Freundliches oder etwas Wichtiges zu sagen.

Ich liebe analoge Kommunikation. Auch und gerade weil ich so ein schrecklich ablenkbarer Typ bin. Dauernd fliegen meine Gedanken hierhin und dorthin, ständig bin ich mit meiner Aufmerksamkeit anderswo. Dann aber: das Handy weglegen, leise stellen, ganz ausmachen. Sich miteinander hinsetzen, sich einander zuwenden, konzentriert zuhören.

In unserer Gemeinde üben wir das auch im Gottesdienst. Aufstehen, sich zuwenden, sich annähern, einander in die Augen sehen unverwandt zueinander stehen und dann einander einen Satz weitersagen, so etwas wie: „Ich sehe dich, Gott sieht dich, Gott hat uns geträumt und wir sind sehr gut gelungen.“

Für viele ist das sehr ungewohnt und auch irritierend. Aber diese Worte sind wie ein Segen. Nicht umsonst heißt es da: ‚Gott segne dich, Gott wende sein Angesicht dir zu!‘

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28174
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