Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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Schon wieder Montag! Was hilft, um die neue Woche gut zu schaffen? Ich finde, am Anfang der Woche tut eine ganze Portion Gelassenheit gut. Klingt einfach. Ist es aber nicht. Nur wenige Menschen wirken heutzutage wirklich gelassen. Im Straßenverkehr, im Geschäft oder sonst wo treffe ich oft auf gestresste Menschen. Und ich weiß ja selber, wie schwer es ist im Alltag gelassen zu sein. Dabei wäre das so nützlich!

Manche verdienen heute sogar Geld mit dem Versprechen: So wirst du gelassener! Bieten Workshops und Seminare dazu an und schreiben viele Bücher dazu. Was dazu wohl Meister Eckhart gesagt hätte? Dieser Erfurter Dominikanermönch hatte schon vor mehr als 700 Jahre Ideen zur Gelassenheit. Er wird auch der „Entdecker der Gelassenheit“ genannt. Er meinte: Jeder kann gelassener sein. Es braucht keine Anleitung dazu, man muss dafür kein Geld bezahlen. Allerdings: Üben muss man schon.

Meister Eckhart hat es so formuliert: Nimm dich erst einmal selber wahr. Durch das Wahrnehmen findest Du Dich selber. Und dann lass Dich – lass ab von zu viel Wollen, Planen, Tun. Für Meister Eckhart war klar: Ich brauche keinen Seminarleiter für mehr Gelassenheit. Gott schenkt sie mir. Wenn ich bei mir selber anfange.

Am Anfang der Woche kann das heißen: Nimm Dir mal Zeit, in Dich zu gehen. Und schau, was Du vielleicht lassen kannst. Was bringt diese Woche, was hilft, was stresst? Und ich kann mir klar machen: Das Meiste habe ich gar nicht selber in der Hand, das Meiste kann ich nur auf mich zukommen lassen. Mit Gottvertrauen und ganz gelassen. Solche Gelassenheit ist eine Haltung. Und die gute Nachricht: Ich kann sie einfach und täglich üben, in der Familie, auf der Arbeit, auf der Straße oder im Haushalt. Nimm dich wahr – und lass Dich. Und wenn es heute nur einmal gelingt, ist das schon ein Erfolg!

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