SWR3 Gedanken

SWR3 Gedanken

Die Tage war ich mit meinem Sohn bei einem Fußballschnuppertraining. Lauter kleine Knirpse wuseln durch die Gegend, immer dem Ball hinterher. Bambinis eben. Sie treten sich, natürlich unabsichtlich, fallen übereinander, ineinander. Knallen gegen Absperrungen. Stoßen sich Beine, Köpfe und alle erdenklichen Körperteile. Aber keiner der Knirpse hat sich dabei verletzt. Für mich war das ein Wunder. Denn hätten Erwachsene so gespielt, wäre die Hälfte davon im Krankenhaus gelandet.

Ich bin mir deswegen sicher: Wunder gibt es. Vielleicht nicht so spektakulär, wie man sich das gerne vorstellt. Aber versteckt und unscheinbar. Mitten im Alltag. Und seitdem versuche ich, noch mehr Wunder zu finden. Und die gibt es! Zum Beispiel das Ehepaar. Seit Jahren pflegt er seine Frau. Alleine könnte sie nicht mehr leben. So viel Arbeit und Mühe und doch – die Liebe ist den beiden erhalten geblieben. Ich finde, das ist auch ein Wunder.

Oder Geschwister, die sich über ein Erbe zerstritten haben. Jahrelange Funkstille. Und dann erste vorsichtige Annäherungen, bis sie heute wieder alle miteinander reden können. Vielleicht nicht mehr so innig, wie es früher war. Vielleicht ja aber auch: noch nicht wieder so innig. Aber auch so ist das für mich ein Wunder.

Und auch die vielen, die sich freiwillig und ehrenamtlich engagieren. Von der freiwilligen Feuerwehr über die Flüchtlingsarbeit bis hin zu den Kirchengemeinden. Alle investieren Zeit, Geld und manche setzen sogar ihr Leben aufs Spiel. Und das alles für andere. Sie wirken Wunder.
Wunder gibt es. Schauen Sie mal. Ich bin sicher, Sie finden auch eins. Und vielleicht ja schon heute.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28091
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