SWR2 Wort zum Tag

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Marie Kondo hat ein Buch geschrieben: „Über das Glück des Aufräumens“. Es erklärt, wie ich am besten aufräume und mich von überflüssigen Dingen verabschiede. Über 10 Millionen Menschen haben es schon gelesen. Ein richtiger Bestseller, der mir verspricht glücklich zu werden.

Marie Kondo hat es mit ihren Tipps zu Weltruhm gebracht. Mittlerweile gibt es sogar eine Fernsehserie in der es ums richtige Aufräumen geht. Die Fans sind begeistert. Kurz gesagt sind es drei Schritte, um das eigene Leben einfacher zu machen und dabei vor allem glücklicher zu werden.

Der erste Schritt: Ich gehe verschiedene Lebensbereiche nacheinander durch. Also zunächst meine Kleidung. Dann nehme ich mir meine Bücher vor. Danach die Haushaltsgegenstände. Und zuletzt meine persönlichen Erinnerungsstücke. Das bedeutet ich arbeite mich von eher unpersönlichen Dingen vor zu den Gegenständen, die mit persönlichen Erinnerungen und Gefühlen verbunden sind.
Der zweite Schritt: Wirf die Gegenstände aus einem Bereich auf einen Haufen und nimm sie Stück für Stück in die Hände. Und jetzt fühle in dich hinein, ob dir das was du gerade hältst Freude macht. Wenn nicht, dann wirf es weg oder gib es anderen Menschen.
Schritt drei: Alles was dir Freude bereitet, wenn du es in Händen hältst wird neu sortiert und bekommt einen festen Platz.

Ganz spannend ist dabei Marie Kondos zentrale Frage: Löst der Gegenstand in dir Freude aus? „Freude“. Dieses Gefühl entscheidet, was bleibt. Vielleicht liegt darin ein Grund für ihren weltweiten Erfolg. Menschen suchen nach Glück und Freude.

Natürlich kann man da gleich „konsumkritisch“ fragen: Machen materielle Dinge denn wirklich glücklich? Ja, materielle Dinge können auch glücklich machen. Natürlich nicht alles und von allem zuviel. Aber es gibt Dinge, an denen habe ich große Freude. An der handgemachten Teekanne zum Beispiel. Oder an dem gerahmten Bild im Wohnzimmer. Wenn ich mir das bewusst mache, kann ich diese Sachen auch wieder mehr schätzen. Die Freude kann mir helfen zu unterscheiden ob ich etwas behalte oder mich davon trenne. Freude hilft mir in allen Lebensbereichen. Dass das auch mit den alltäglichen Gegenständen so geht, hätte ich nicht unbedingt gedacht. Aber es funktioniert.

Ich werde freier, wenn ich mich von Dingen löse, die ich nicht gerne um mich habe. Wenn ich auf das achte was mir Freude macht, kann mein Leben glücklicher werden.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28077
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