Anstöße SWR1 RP / Morgengruß SWR4 RP

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„Hier haben alle was zu essen. Und jeder hat ein eigenes Bett.“ So schwärmt Pablo von seiner „Casita“, dem Jugendhaus Don Bosco.

Fünf Stockwerke hat das Gebäude. Es steht im Zentrum der peruanischen Hauptstadt Lima. Hier hat Pablo ein neues Zuhause gefunden.

Der heute Zwölfjährige kam als Kleinkind mit seinen Schwestern aus dem Amazonasgebiet nach Lima. Die Mutter hatte sich von ihrem Mann getrennt, weil sie dessen Gewalt nicht mehr ertragen konnte. In einem Elendsviertel der Stadt bezog die Familie ein Zimmer in einem baufälligen Hinterhaus. Gekocht wurde auf dem Dach. Die Toilette musste man sich mit drei anderen Familien teilen. Pablo hielt es dort nicht mehr aus und landete auf der Straße. Ein Junge ohne Hoffnung. Dann fand ihn ein Mitarbeiter des Don-Bosco-Hauses und nahm ihn mit.

Heute lebt Pablo in der Casita mit 70 anderen ehemaligen Straßenkindern.

Er geht jeden Tag zur Schule und lernt fleißig. In Biologie und Physik ist er spitze. Nachmittags spielt er mit den anderen Jungs Fußball. Auch das gibt ihm Selbstvertrauen. Abends sitzt man in der Wohngruppe mit den Betreuern zusammen und spricht über das Erlebte.

Die Casita ist eine Einrichtung des Salesianerordens. Der Ordensgründer, Giovanni Bosco, kümmerte sich vor 150 Jahren um die Straßenkinder in Turin. Und das war in der Zeit der Industrialisierung etwas völlig Neues. Der Staat blieb damals weitgehend untätig. Es waren engagierte Männer und Frauen der Kirche, die etwas gegen das Elend unternahmen. So wie der Priester Don Bosco.

Heute, an seinem Todestag, feiert die katholische Kirche sein Heiligenfest.

Und Pablo? Er macht jetzt Zukunftspläne. Baumaschinen möchte er fahren und Häuser bauen, damit auch andere endlich in einer richtigen Wohnung leben können.

 

Quelle: Ein Zuhause für Straßenkinder in Lima. www.strassenkinder.de

https://www.kirche-im-swr.de/?m=28068
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