SWR3 Gedanken

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Das Auf und Ab der Liebe
Traumhochzeit in Weiß, never ending love auf Wolke 7. Und dann irgendwann der graue Alltag. Routine frisst das Prickeln weg und man wird sich irgendwie fremd. Das ist eine Erfahrung, die mindestens jedes dritte Paar einmal macht. Manche nach 3 Jahren, manche tatsächlich im 7. verflixten und manche erst wenn die Kinder aus dem Haus sind und sie sich ohne gemeinsame Aufgabe verändert gegenüber stehen. Es ist einfach so und es ist auch traurig. Denn wer wünscht sich denn nicht die intensive, ewige Liebe. Die gibt es zwar auch, Gott sei Dank, aber der Alltag bei gelingenden Beziehungen ist Glück und Arbeit. Einfach das Glück, gut zueinander zu passen und die Arbeit an der Beziehung. Arbeit heißt sich Zeit nehmen füreinander. Ganz wichtig: reden, nicht nur um Konflikte zu lösen, sondern um das Gespür für den Anderen zu bewahren. Und nicht zuletzt Höhen und Tiefen zulassen. Nicht denken alles, auch und gerade die Liebe müsste immer nur easy und schön sein. Jeder einzelne macht verschieden Phasen durch in seinem Leben, verändert sich und damit verändert sich auch die Beziehung, die Liebe. Das ohne Angst anzunehmen ist sehr wichtig für die Partnerschaft. Und wenn es gelingt so intensiv wie befreiend. Die amerikanische Schriftstellerin Anne Morrow Lindbergh hat das einmal so ausgedrückt:
Wenn man jemanden liebt, so liebt man ihn nicht die ganze Zeit, nicht Stunde um Stunde auf die ganz gleiche Weise. Und das ist doch genau das, was die meisten von uns fordern. Wir haben so wenig Vertrauen in die Gezeiten des Lebens, der Liebe, der Beziehung.
Wir jubeln der steigenden Flut entgegen, und wehren uns erschrocken gegen die Ebbe. Wir haben Angst, die Flut würde nie zurückkehren
Wir verlangen Beständigkeit, Haltbarkeit und Fortdauer;
Und die einzige mögliche Fortdauer des Lebens wie der Liebe liegt im Wachstum. Im täglichen Auf und Ab.
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