SWR3 Worte

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Der Journalist Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung hält viel vom Sonntag als arbeitsfreiem Tag:

Sonntage […] sind Freiräume und Schutztage des Menschen vor pausenlosem Schaffen […] der Mensch soll Rue haben vor der Arbeit, gegebenenfalls auch vor der eigenen Arbeitssucht. […] Sechs Tage sollst du arbeiten und alle deine Werke verrichten, doch der siebte Tag gehört Gott, da sollst du keinerlei Arbeit verrichten, steht in den Zehn Geboten. Dies ist wohl das früheste und wichtigste Sozialgesetz der Menschheitsgeschichte. Ein Tag ist frei von Schaffen und Geschäften; und zwar nicht dann, wenn es gerade wirtschaftlich passt; er ist also unprofitabel. Er will lehren, dass es jenseits des Mehr und immer Mehr ein Genug gibt.

Auszug aus einer Fastenpredigt in der Basilika St. Emmeram zu Regensburg am 22. März 2018, in: Heribert Prantl, „Ein Widerstandstag. Der Sonntag ist wichtig, weil er den Zwang zur Arbeit bezwingt.“, in Vom großen und kleinen Widerstand. Gedanken zu Zeit und Unzeit, Süddeutsche Zeitung Edition, S. 361.

https://www.kirche-im-swr.de/?m=27977
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